Nach der enttäuschenden, titellosen Saison beim FC Bayern haben die Verantwortlichen im Sommer einen Umbruch angestoßen. Vincent Kompany hat den Verein als Trainer von Thomas Tuchel übernommen, hinzukamen etliche Veränderungen an der Mannschaftszusammenstellung.
Für über 120 Millionen Euro sind Michael Olise, João Palhinha und Hiroki Itō an die Säbener Straße gewechselt, dafür haben unter anderem Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui den FC Bayern verlassen. Mit dem Kader, so die Hoffnung, möchte man nun wieder nach Titeln greifen.
Nach dem 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg am Sonntag hat Thomas Müller die Fans bereits darauf eingestimmt, dass sie dieses Jahr hart arbeiten sollten, weil sie einige Urlaubstage brauchen werden: "Wir haben einiges vor."
Derjenige, der maßgeblich für den Umbruch verantwortlich war, ist Sportvorstand Max Eberl. Gemeinsam mit Sportdirektor Christoph Freund hat er im operativen Geschäft die Zügel in der Hand. Mit ihrer Leistung seien sie sehr zufrieden, sagte Eberl laut "Bild" in den Katakomben der Allianz-Arena am Sonntagnachmittag – bis er kryptisch hinzufügte:
Wen der 50-Jährige damit konkret meinte und auf welchen Vorfall er sich bezogen hat, erläuterte er nicht. Der "Bild" zufolge soll mit dieser Attacke aber der Journalist Cedric Pick adressiert gewesen sein, der für Magenta und Sky tätig ist.
Pick saß am Sonntagmorgen noch in der Fußballtalksendung "Doppelpass" bei Sport1 und äußerte vehemente Zweifel an der Zufriedenheit des Bayern-Sportvorstands an dem von ihm zusammengestellten Kader.
Eberl müsse diese Botschaft senden, sagte Pick, das würde er in seiner Position auch tun: "Es gibt ja so Leitsätze im Leben: Wenn du dir ein und dieselbe Sache ständig sagst, dann glaubst du es auch irgendwann. Und dann gefällt dir auch irgendwann dieser Kader."
Seiner Meinung nach ist der FC Bayern in der vergangenen Saison aufgrund der anfälligen Defensive titellos geblieben, nicht wegen einer mangelhaften Offensive. "An dem Kernproblem hat man wenig bis gar nichts geändert", meinte Pick. Mit de Ligt habe man den stärksten Innenverteidiger abgegeben, Min-jae Kim und Dayot Upamecano müssten folglich immer spielen und seien noch dazu fehleranfällig.
Entsprechend düster sieht sein Fazit für diese Spielzeit aus. Pick bilanziert: "Deswegen glaube ich, dass auch diese Saison titellos für die Bayern ausgehen wird und deswegen werden wir auch den Trainer in einem Jahr nicht mehr sehen."
Bei Max Eberl sind jene Aussagen womöglich nicht auf Wohlwollen gestoßen.