
BVB-Trainer Nuri Şahin steht massig in der Kritik. Bild: dpa / Uwe Anspach
Bundesliga
Erst Leverkusen, dann Holstein Kiel und jetzt auch noch Eintracht Frankfurt: Gegen jeden der drei Bundesliga-Klubs hat der BVB in diesem Jahr verloren. Null Zähler aus drei Spielen stehen indes zu Buche.
Eine grausige Bilanz für ein Team, dessen Kader mit Nationalspielern wie Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton oder Emre Can bespickt ist.
"Man kann sich seinem Schicksal geschlagen geben und in Selbstzweifel verfallen", sagte Nuri Şahin nach der 0:2-Pleite gegen Frankfurt. Oder man könne die Situation annehmen, mit breiter Brust seinen Mann stehen. Das fordere er von seiner Truppe. Im Interview mit Dazn erklärte er, was zu tun sei, um aus der sportlichen Krise zu kommen:
"Wir müssen die Situation annehmen – bis zum letzten Tag, wo ich hier Trainer bin, werden sie nichts anderes von mir hören."
Borussia Dortmund: Andreas Möller wagt Prognose zu Şahin
Wie lange Nuri Şahin noch den Trainerposten bei den Schwarz-Gelben bekleiden wird, ist ungewiss. Der ehemalige BVB-Profi und Weltmeister von 1990 Andreas Möller, zu Gast in der TV-Sendung "Doppelpass", hat jedenfalls eine Prognose gewagt.
Entgegen aller Kritiker:innen glaube Möller an einen Verbleib Şahins. Er halte es für richtig, dass die BVB-Bosse um Sebastian Kehl an dem 36-Jährigen festhalten und weist auf den Trainerwechsel im vergangenen Sommer hin, als Edin Terzić weichen musste und kurzerhand Nuri Şahin zum Cheftrainer aufstieg.
Möller sagte, dass der Trainerwechsel "mit voller Überzeugung" vollzogen wurde und kommt daher zum Schluss, "dass sie mit ihm weitermachen werden".
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Im gleichen Atemzug rät er dem BVB aber dazu, seine Ziele neu zu justieren: "Jetzt über die Champions League zu reden, wäre fatal." Eine Anpassung der Ziele werde dabei helfen, Stabilität und Ruhe in die Mannschaft zu bringen.
Dortmunds Defensive: "Schlechter als jede C-Jugend-Mannschaft"
Weniger verständnisvoll und bedacht äußerte sich hingegen Maik Franz. In seiner Analyse der BVB-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt wurde der ehemalige Hertha-Spieler besonders deutlich.
Mit Blick auf den Treffer in der 18. Minute von Eintracht-Spieler Ekitiké bemängelte Franz die Abwehrreihe der Dortmunder: "Das Defensivverhalten vor dem 0:1 ist schlechter als jede C-Jugend-Mannschaft."
Insbesondere mit Felix Nmecha ging der 43-Jährige hart ins Gericht: "Da hört er auf, denkt, da passiert nichts mehr. Das darf auf dem Level nicht passieren."
Doch die Schuld sucht Franz vielmehr bei Trainer Nuri Şahin. Denn er trage, so der 43-Jährige, die Hauptverantwortung für die aktuelle Krise bei Borussia Dortmund. "Der Trainer ist die wichtigste Person in einem Mannschaftsgebilde. (...) er macht die Spieler nicht besser, die werden schlechter."
Auch wenn der Verbleib von Nuri Şahin bei Kritiker:innen auf Unverständnis trifft, hält Sportdirektor Sebastian Kehl vorerst an ihm fest: "Wir werden weitermachen in der Konstellation", sagte er nach dem Frankfurt-Spiel. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken räumte jedoch ein, dass sein Verbleib "mit der klaren Erwartungshaltung, dass wir Siege und Ergebnisse einfahren", verknüpft sei.
Şahin steht somit unter Druck: Er muss im Champions-League-Spiel gegen den FC Bologna (Dienstag, 21 Uhr) gewinnen, andernfalls könnte seine Zukunft als Trainer auf der Kippe stehen.
Das Rennen um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga könnte nicht aufregender sein. Der 1. FC Köln, der am vergangenen Wochenende mit 2:1 gegen Eintracht Braunschweig gewonnen hat, sonnt sich derzeit an der Tabellenspitze. Dicht gefolgt von dem Hamburger SV, Magdeburg und dem 1. FC Kaiserslautern.