Endlich gab es mal wieder ein Erfolgserlebnis für den 1. FC Köln: Mit 8:0 gewann das Team von Trainer Steffen Baumgart am Mittwoch im Testspiel gegen den Oberligisten SpVg Porz. Anstelle der Stammspieler durften etliche etatmäßige Reservisten ihre Leistung unter Beweis stellen. Mit einigem Erfolg.
"Wenn wir uns die Konkurrenz angucken – damit meine ich Max Finkgräfe – sieht das nicht schlecht aus, was der Kleine da macht", sagte Baumgart über das 19-jährige Talent, das in der Liga bereits vier Mal zum Einsatz kam.
Einen schwierigeren Stand hat hingegen Sargis Adamyan. "Die anderen sind dazugekommen und haben zugelegt", sagte der Köln-Trainer über die Konkurrenzsituation rund um den armenischen Stürmer. "Und am Ende wirst du an Toren gemessen." Daran mangelt es beim FC derzeit am meisten.
Nur neun Tore schossen die Kölner in elf Spielen – so wenig, wie sonst kein anderes Team in der Bundesliga. Folglich ist der Verein auf der Suche nach einem neuen Stürmer, wie Sportchef Christian Keller zuletzt bestätigte. Am besten bereits im Winter. Ein Anforderungsprofil hat Steffen Baumgart bereits skizziert.
"Wenn wir einen Spieler holen, dann sollte es wirklich ein Spieler sein, den ich nicht mehr entwickeln muss", sagte der 51-Jährige über seine Transfervorstellungen. "Der entweder in der Bundesliga gespielt hat oder bei dem ich das Gefühl habe, den habe ich in der Bundesliga schon mal gesehen."
Zumindest auf den zweiten Satz würde ein Spieler passen, der laut "Bild"-Informationen auf dem Radar in Köln ist: Youssoufa Moukoko.
In Dortmund kommt das 18-jährige Sturmtalent nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus, stand im Laufe der Saison nicht ein einziges Mal in der Startelf. Der Zugang von Niclas Füllkrug im Sommer hat die Konkurrenzsituation in der Sturmspitze noch einmal verschärft. DFB-Legende Miroslav Klose sieht das allerdings als positiven Umstand für Moukoko.
"Er ist jetzt ein wenig ins zweite Glied gerückt, auch vom Fokus her – das kann ihm langfristig sogar guttun", sagte Klose dem "RND". "Man darf nicht vergessen, der Junge ist 18 und hat was, was andere nicht haben: Er kann aus dem Nichts Tore schießen. Gebt ihm bitte noch Zeit."
Er sei "extrem jung gehypt" worden und müsse nun lernen, mit Rückschlägen umzugehen und sich gegen Widerstände zu wehren, befand der 43-Jährige. Und: "Je früher, desto besser."
Moukoko würde gerne im kommenden Jahr für Deutschland bei der Europameisterschaft auflaufen. Um sich unter Bundestrainer Julian Nagelsmann zu beweisen, braucht er aber Spielpraxis. Auch Dortmund selbst soll einer Leihe nicht abgeneigt sein.
Der "Bild" zufolge habe Baumgart bereits im Sommer auf einen Transfer von Moukoko gepocht und sei großer Fan des Stürmers. Auch Moukoko selbst scheint Sympathien für Baumgart zu hegen, in der Begegnung beider Mannschaften in der vergangenen Saison gab Moukoko dem Kölner Trainer sein Trikot – und erhielt im Gegenzug dessen typische Schiebermütze.
Das Problem: Bei Borussia Dortmund bezieht der U21-Nationalspieler ein Jahresgehalt von sechs Millionen Euro, auch bei einer Leihe müsste sich Köln finanziell strecken. Zudem fehlt dem BVB ab Januar Sébastien Haller, der für den Afrika-Cup abgestellt ist. Personell könnte es dann noch einmal eng für die Dortmunder werden.