Die fetten Jahre sind vorbei, das ist bei Borussia Mönchengladbach mittlerweile allen bewusst. Vor gar nicht allzu langer Zeit war Gladbach noch ein international aufstrebender Verein mit einem lukrativen Geschäftsmodell. Davon ist aktuell nicht mehr viel übrig.
"Der Weg, auf dem wir uns gerade befinden, wird nicht leicht", sagte Sportdirektor Roland Virkus auf der Mitgliederversammlung im April zu den Unterstützer:innen. "Umso wichtiger ist, dass Sie uns auf diesem Weg unterstützen."
Das dritte Jahr in Folge musste die Borussia ein Minus in Millionenhöhe verkünden, das Eigenkapital hat sich mittlerweile mehr als halbiert.
Mit Marcus Thuram und Ramy Bensebaini haben im Sommer zwei Stars den Verein ablösefrei verlassen, wobei eine Ablösesumme angesichts der prekären finanziellen Lage bitter nötig gewesen wäre. In der Vergangenheit konnten Spieler immer wieder gewinnbringend verkauft werden. Ein Modell, das wichtig für den Erfolg des Vereins war.
Die Corona-Pandemie verschärfte die Situationen und die vorzeitige Entlassung von Trainer Adi Hütter zog seinerzeit eine kostspielige Abfindung mit sich. Der sportliche Erfolg blieb zuletzt aus, der Klub verpasste die Qualifikation für das europäische Geschäft und die TV-Einnahmen wurden rückläufig.
Erneut versiegten somit wichtige Finanzströme. Umso bemerkenswerter ist das Bild, das sich bei einem Blick auf die Gehalts-Hierarchie ergibt.
Der "Bild" zufolge sollen ganz oben auf der Liste Alassane Pléa und Julian Weigl mit einem Jahresgehalt von 4,5 Millionen Euro rangieren. Angesichts ihrer tragenden Rolle in der Mannschaft sind diese Namen wenig überraschend. Anders verhält es sich auf der Position dahinter.
Denn mit einem Jahresgehalt von rund vier Millionen Euro soll Florian Neuhaus den dritten Platz belegen. In Gladbach wird er aktuell nicht mehr für die Startelf berücksichtigt. Bei Neuhaus' Vertrag sei demnach der Abgang von Jonas Hofmann im Sommer entscheidend gewesen, da die Vereinsführung nicht noch ein Aushängeschild verlieren wollte. Das hatte seinen Preis. Ebenfalls vier Millionen Euro soll Ko Itakura verdienen.
Dahinter reihen sich laut "Bild" Kapitän Jonas Omlin, Innenverteidiger Nico Elvedi, Leihspieler Maximilian Wöber (jeweils circa 3,2 Millionen Euro) und Publikumsliebling Christoph Kramer (circa 2,85 Millionen Euro) ein. Darauf folgen die beiden Neuzugänge Franck Honorat und Tomas Cvancara (jeweils circa 2,5 Millionen Euro).
Auf Platz elf soll bereits Hannes Wolf rangieren, der bei der Borussia keine sportliche Perspektive hat und eigentlich verkauft werden soll. Ebenfalls überraschend ist das Fehlen von Manu Koné unter den Topverdienern. Der 22-Jährige ist an den Marktwerten gemessen der wertvollste Spieler des Vereins.