Seit Dienstag sieht sich der VfB Stuttgart mit seiner neuen Realität konfrontiert. Ging es in den vergangenen beiden Spielzeiten zu Jahresbeginn stets darum, den Weg aus dem Tabellenkeller zu finden, gilt es nun "die fantastische Geschichte der Hinrunde weiterzuschreiben", wie Sportdirektor Fabian Wohlgemuth erklärte.
Die neue Realität beim VfB ist Tabellenplatz drei und sieben Punkte Vorsprung auf Rang fünf, der nicht zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würde. Für Wohlgemuth ist es eine "ungewöhnliche Situation, mit der wir umgehen wollen und müssen".
Das führt aber auch dazu, dass es um Erfolgstrainer Sebastian Hoeneß ständig Gerüchte über einen möglichen Wechsel gibt. Sei es aufgrund seiner familiären Verbindung zum FC Bayern oder als Nachfolger des kriselnden Edin Terzić bei Borussia Dortmund.
Doch selbst auf diesen Fall soll Sportdirektor Wohlgemuth schon vorbereitet sein.
Denn wie die "Sport Bild" berichtet, soll Fabian Hürzeler als einer der Top-Kandidaten bei den Schwaben gelten, wenn Hoeneß den Verein verlassen sollte. Das Problem für den VfB: Auch Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg sollen großes Interesse am 30-Jährigen haben, wenn Xabi Alonso oder Niko Kovač ihre jeweiligen Klubs verlassen sollten.
Dass Hürzeler gleich bei drei Bundesligisten auf der Liste steht, ist nicht verwunderlich. Beim FC St. Pauli lässt er begeisternden Offensivfußball spielen. Der ehemalige Co-Trainer übernahm das Team im Dezember 2022 und führte es innerhalb eines Jahres aus den Abstiegsrängen auf den aktuell zweiten Platz in Liga zwei. In saisonübergreifend 34 Spielen verlor er nur zwei Mal.
Der Trainer weiß aber auch, dass er bei einigen Bundesligisten auf der Liste steht. Aktuell läuft sein Vertrag nur noch bis Sommer, mit einer Verlängerung bis 2026 soll er laut "Sport Bild" noch zögern. "Die Konstellation St. Pauli/Fabian Hürzeler und umgekehrt ist ein Glücksfall. Fabian hat ebenfalls bereits betont, was er an dem Verein hat", sagte St. Pauli-Manager Andreas Bornmann.
Sebastian Hoeneß will sich unterdessen an Spekulationen um seine Zukunft und einen möglichen Abgang zum FC Bayern gar nicht beteiligen. "Ich habe einen Vertrag und mache keinen Hehl daraus, dass ich mich hier sehr wohlfühle. Es macht für uns als Mannschaft wie auch für mich als Trainer keinen Sinn, allzu weit in die Zukunft zu blicken", sagte er kurz vor dem Jahreswechsel im "kicker"-Interview.
Auch zum Auftakt ins neue Jahr legte der 41-Jährige den Fokus voll auf das Sportliche. "Wichtig wird sein, ein gutes Mindset zu haben und ja nicht den Anspruch zu haben, dass alles jetzt so weiterläuft wie bisher." Er spüre im Team trotz der guten Ausgangslage "viel Realismus".
Und auch Sportchef Wohlgemuth unterstrich die Ambitionen des VfB: "Wenn ich in die Gesichter der Spieler gucke, ist niemand mit der Ausbeute, die wir in der Hinrunde schon gemacht haben, zufrieden."