Leon Goretzka (links) und Joshua Kimmich sind auch abseits des Platzes befreundet.Bild: AP / Matthias Schrader
Bundesliga
Es war der Einstand, den sich Vincent Kompany gewünscht hatte. Das Pflichtspieldebüt des neuen Trainers in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den SSV Ulm überstand der FC Bayern am Freitagabend souverän. 0:4 lautete der Endstand im altehrwürdigen Ulmer Donaustadion.
Ein Müller-Doppelpack brachte die Bayern früh auf Kurs. In der zweiten Halbzeit machten die Joker Kingsley Coman und Harry Kane mit zwei späten Treffern den Deckel auf den ungefährdeten Sieg.
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Kompany zeigte sich hinterher hochzufrieden und betonte, dass er in den rund 30 Spielen bis Weihnachten seinen ganzen Kader benötige. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Spieler da nicht wichtig sein wird", betonte der Belgier.
Diese Aussage dürfte ein Spieler nicht ohne bitteren Beigeschmack aufgenommen haben, der gegen Ulm gar nicht erst im Kader stand: Leon Goretzka. Der Mittelfeldspieler musste zu Hause bleiben, obwohl er fit war.
Nach dem Pokalspiel äußerten sich nun zwei Mitspieler und zeigten Mitgefühl.
Joshua Kimmich und Thomas Müller stärken Leon Goretzka den Rücken
Goretzka, dessen Vertrag bei den Bayern noch bis 2026 läuft, gilt schon länger als Verkaufskandidat. Laut "Sky" hat man ihm mitgeteilt, dass er den Verein verlassen darf.
Nach der Degradierung von Goretzka aus dem Bayernkader hat sich Joshua Kimmich zu Wort gemeldet. "Am Ende ist das nicht meine Entscheidung", sagte er am ZDF-Mikrofon. "Aus Spielersicht kann ich nur sagen, dass ich es sehr, sehr gerne mag, mit Leon auf dem Platz zu stehen."
Kimmich betonte seine Freundschaft zu Goretzka und gab sich mitleidig: "Wir alle wissen, dass wir sehr, sehr gute Freunde sind. Dementsprechend tut es mir für ihn ein bisschen leid." Letztlich sei es die Entscheidung des Trainers und des Vereins und er wisse nicht, was für Gespräche geführt wurden, betonte er.
Doppelpacker Thomas Müller betont: "Leon ist einer von uns."Bild: dpa / Tom Weller
Auch Thomas Müller stärkte seinem Mannschaftskollegen laut "Kicker" den Rücken. "Er hat keine einfache Situation, aber trainiert gerade exzellent", betonte er. Bei Entscheidungen des Trainerteams gebe es eben immer wieder "Härtefälle". Aber: "Leon ist einer von uns", bekräftigte Müller.
Sportvorstand Max Eberl betont Konkurrenzkampf im Mittelfeld
Ob das auch Sportvorstand Max Eberl so sieht, darf angesichts seiner Aussagen im Vorfeld der Partie zumindest bezweifelt werden. Man spreche mit den Spielern hinter den Kulissen ganz offen, betonte er.
Eberl wies laut "Bild" auf die hohe Konkurrenz bei Goretzkas Mittelfeldposition hin: "Wir haben einen sehr, sehr guten Kader, wir haben im Mittelfeld noch mal nachgelegt. Joshua Kimmich kommt ins Mittelfeld zurück. Und Spieler wissen, wenn ihre Situation schwierig sein kann."
Im zentralen Mittelfeld konkurriert Goretzka neben Kimmich auch mit Aleksandar Pavlović, Konrad Laimer und Neuzugang João Palhinha.
Sportvorstand Max Eberl betonte den Konkurrenzkampf im Mittelfeld.Bild: imago images / DeFodi
Eberl sieht es offenbar nüchtern: "Er hat einen Vertrag. Bayern München respektiert alle Verträge. Dass man sagen kann, wie sportliche Perspektiven aussehen, ist völlig normal. Nicht in der Öffentlichkeit, aber dem Spieler gegenüber", betonte er.
Bericht: Leon Goretzka will in München bleiben
Ob es also tatsächlich zum Abgang kommt, hängt auch von Goretzka ab. Laut "Bild" soll Atlético Madrid interessiert sein. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge ist auch der SSC Neapel gegenüber einer Verpflichtung nicht abgeneigt.
Die Vereine müssten dafür allerdings tief in die Tasche greifen. Laut "Sky" gehört Goretzka mit einem Jahresgehalt von über 15 Millionen Euro zu den Top-Verdienern der Bayern.
Einem Bericht des "Kicker" zufolge, sieht der 29-Jährige selbst seine Zukunft weiter in München. Goretzka bleibt demnach weiterhin selbstbewusst und will sich offenbar durchbeißen. Schließlich sei er im Vorjahr nach Transfergerüchten zu Saisonstart doch wieder in die Startelf zurückkehrt.
Ob Goretzka beim Saisonauftakt am kommenden Sonntag gegen Wolfsburg vielleicht wieder im Kader stehen wird, bleibt abzuwarten.
Nachdem der VfB Stuttgart im Sommer die Saison 2023/24 völlig überraschend auf dem zweiten Platz in der Bundesliga abgeschlossen hatte, war den Verantwortlichen sowie allen Fans und Beobachter:innen klar: Viele der Spieler werden den Verein verlassen.