Die Entwicklung des VfB Stuttgart ist kaum in Worte zu fassen. Trainer Sebastian Hoeneß hat den einstigen Abstiegskandidaten in Rekordzeit zu einem ernst zu nehmenden Aspiranten für die Champions League geformt.
Acht Spieltage vor dem Saisonende stehen die Schwaben auf dem dritten Tabellenplatz der Bundesliga, haben dabei sieben Zähler Vorsprung auf den ersten Nicht-CL-Rang.
Die herausragende Entwicklung lässt sich auch anhand einzelner Personalien nachvollziehen. Neuzugang Maximilian Mittelstädt etwa ist mit Hertha BSC in der Vorsaison noch abgestiegen, hat nun im DFB-Team debütiert und jetzt beste Chancen, als Linksverteidiger Nummer Eins in die Heim-EM zu gehen.
Der gebürtige Berliner dürfte dann aber nicht der einzige VfB-Profi sein, der im Kader von Julian Nagelsmann steht. Der Bundestrainer nominierte zuletzt auch erstmals Deniz Undav sowie Waldemar Anton. Chris Führich wiederum war sogar im Vorjahr schon dabei.
Der Flügelspieler hat sich gerade in der Hinrunde in den Vordergrund gespielt. Neben tollen Dribblings zeigt er in dieser Saison auch zunehmend eine gewisse Effektivität vor dem gegnerischen Tor, war in der Bundesliga insgesamt an 14 Treffern direkt beteiligt.
Das macht ihn für den VfB Stuttgart wertvoll und für Julian Nagelsmann als Joker interessant. Chris Führichs Leistungen scheinen aber auch dem FC Bayern zu gefallen. Und zwar sehr.
Wie die "Sport Bild" berichtet, wollen FCB-Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund beim deutschen Nationalspieler Ernst machen. Als hungriger, deutscher Profi passe dieser schließlich perfekt ins Beuteschema der Münchener.
Etwas, das man in Stuttgart nicht sonderlich gerne hören dürfte. Bei Sky bezog VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth Stellung zu dem Gerücht. "Es wundert mich nicht, dass unsere Spieler mit dieser Bilanz auch für Topvereine interessant sind", gestand er zunächst.
"Aber im Fall Führich", wurde er dann konkret, "hat sich weder der Spieler noch der Verein bei mir gemeldet, daher kann ich mich zu diesem Gerücht nicht weiter äußern".
Ein klares Statement ließ er sich dennoch entlocken. Auf die Frage, ob Chris Führich über den Sommer hinaus beim VfB Stuttgart bleibe, antwortete Fabian Wohlgemuth: "Davon gehe ich aus."
Obwohl der deutsche Nationalspieler seinen Vertrag erst kürzlich bis 2028 verlängert hat, liegt die Entscheidung über seine Zukunft doch nicht in den Händen seines Klubs. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge besitzt Chris Führich nämlich eine Ausstiegsklausel, er kann den VfB Stuttgart demnach für 20 bis 25 Millionen Euro verlassen.
Klar scheint aber: Qualifiziert sich der Traditionsklub erstmals seit 15 Jahren wieder für die Champions League, hat er beste Argumente, um den DFB-Profi vom Verbleib zu überzeugen.