Die Spieltagsplaner:innen der Bundesliga hatten es gut mit dem FC Bayern gemeint: Nach dem Pokal-Aus gegen Freiburg unter der Woche haben die Münchener am Samstag die Option auf eine direkte Revanche bekommen. Mit einem 1:0-Sieg nutzten die Bayern diese Chance und verteidigten die Tabellenführung.
Trotz der gelungenen Revanche sitzt der Stachel beim FCB nach dem Pokal-Ausscheiden aber immer noch tief. Das zeigte sich vor allem in der Reaktion von Bayern-Antreiber Joshua Kimmich nach dem Bundesliga-Sieg der Münchener. Der defensive Mittelfeldspieler jubelte nach Schlusspfiff provokant in Richtung der SC-Fans – und löste damit beim Gegner und bei Expert:innen Empörung aus.
Freiburgs Nicolas Höfler nannte Kimmichs Verhalten unsportlich. TV-Experte Didi Hamann sprach von Karma und davon, dass der deutsche Nationalspieler sicher bald die Quittung für seine Provokationen erhalten wird.
In die hitzige Debatte um den FCB-Star hat sich jetzt ein weiterer Experte eingeschaltet, der Kimmich allerdings zur Seite springt.
Die Rede ist von Stefan Effenberg. Der Ex-Nationalspieler und langjährige Bayern-Star hat in einer Kolumne für das Nachrichtenportal "Sport1" seine klare Meinung zu dem Wirbel um Kimmich kundgetan.
"Die Jubelszene von Kimmich nun ist doch Pillepalle. Das als Unsportlichkeit nun hinzustellen, damit habe ich ein Problem", schreibt Effenberg. Der Fußball-Experte findet: "Wenn er die Emotionen nicht hat, dann muss er mit dem Fußballspielen aufhören."
Wie emotional und ehrgeizig er ist, hatte Kimmich bereits unmittelbar nach der Pokal-Niederlage gegen Freiburg offenbart. "Am Ende des Tages kotzt mich das brutal an, je mehr Titel wir verspielen", sagte der 28-Jährige und ging mit sich und seinem Team damit hart ins Gericht.
Am Dienstag erwartet die Münchener ein Gegner von ganz anderem Kaliber. Im Viertelfinale der Champions League wartet die Star-Truppe von Manchester City mit Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola.
"Gegen Pep Guardiola wirst du diese Chancen sicherlich nicht kriegen wie gegen Freiburg", prognostiziert Effenberg. Mit Blick auf das Rückspiel rechnet er mit engen Partien: "Ich glaube, die Stabilität in der Abwehr und die Defensive wird die beiden Spiele entscheiden", lautet Effenbergs Analyse.
Im Hinblick auf den neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel, der seit drei Partien im Amt ist und dieses von dem in der jüngsten Länderspielpause geschassten Coach Julian Nagelsmann übernommen hat, mahnt Effenberg zur Geduld. "Erst nach City kann man wirklich ein Fazit ziehen, ob alles richtig war", erklärt der Experte.