
Ben Manga arbeitete bei Eintracht Frankfurt seit 2016 als Chefscout und Kaderplaner.Bild: imago sportfotodienst / Jan Huebner
Bundesliga
01.12.2022, 13:4301.12.2022, 13:43
Dass Ben Manga, Direktor Profifußball der Eintracht Frankfurt, den Klub mit sofortiger Wirkung verlassen würde, war für viele Fans am Mittwochabend eine schockierende Nachricht. Die Reaktionen über diese Entscheidung fallen mitunter heftig aus.
Eintracht Frankfurt lässt Ben Manga gehen
Der 48-Jährige kam 2016 zur Eintracht und war somit sechseinhalb Jahre "für den Aufbau und die Ausrichtung der Scoutingabteilung und die damit verbundene Transferpolitik" mitverantwortlich, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Weiterhin wird erklärt:
"Beide Parteien haben sich am heutigen Mittwoch auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt und den bis 2026 laufenden Vertrag aufgelöst. Der 48-jährige Manga hatte zuletzt in vertrauensvollen und konstruktiven Gesprächen mit dem Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG seinen Wunsch hinterlegt, den Klub zu verlassen. Aufgrund der Verdienste Mangas in den vergangenen Jahren wurde diesem Anliegen entsprochen."
Gerüchten zufolge möchte Ben Manga stattdessen zum englischen Zweitligisten FC Watford wechseln. In einem Interview mit "Sport1" spricht er über den Grund seiner Entscheidung und die Differenzen mit Sportvorstand der SGE Markus Krösche: "Wir haben unterschiedliche Arbeitsansätze", betont Manga.
"Entweder man arrangiert sich und arbeitet so, wie es der neue Chef es möchte. Oder man sucht eine neue Herausforderung."
Offensichtlich hat er sich für die zweite Variante entschieden, was bei den Fans teilweise Verzweiflung auslöst.
Abgang von Ben Manga: "großer Verlust"
Fans fürchten nun, dass dieser Wechsel der Eintracht massiv schaden werde. Ein Twitter-User schreibt: "Gilt in der Branche als einer der kompetentesten Kaderplaner Deutschlands. Extrem hohe Fachkompetenz, sympathischer Typ." Deshalb sei es "ein großer Verlust für den Verein".
Außerdem sei Mangas Abgang nicht das einzige Problem. Denn dieser würde eine ganze Reihe von Kündigungen nach sich ziehen: "Mit Ben Manga werden die wichtigsten Scouts (etwa 50 Prozent) mitgehen." Die andere Hälfte würde wahrscheinlich kündigen, da die Scouts nicht unter Krösche arbeiten wollen würden, mutmaßt ein Nutzer. Damit breche "die komplette bisherige Struktur weg".
Ein anderer Eintracht-Fan bezeichnet den Abgang von Ben Manga als den größten Fehler, seit der Verein Heynckes damals geholt habe. Jupp Heynckes war 1994 bis 1995 für neun Monate Trainer der SGE. Er wollte bei den Hessen eine neue Ära einleiten, scheiterte aber heftig mit dieser Mission.
Manga für Transfers von Ndicka und Kolo Muani verantwortlich
Ein weiterer Twitter-User ist sich "nicht sicher, ob man die Lücke überhaupt auffangen kann", die Ben Manga hinterlässt. Er fragt sich, ob es überhaupt schon eine Idee von Frankfurt gebe, wie man den "Perlentaucher", wie Manga oft bezeichnet wird, ersetzen wolle.
Denn Manga hat erheblichen Anteil daran, dass Spieler wie Luka Jovic oder Ante Rebic bei der Eintracht spielten und für viel Geld verkauft wurden. Auch an den Wechseln der heutigen Leistungsträger Evan Ndicka, Tuta oder dem französischen Nationalspieler Randal Kolo Muani hatte er einen großen Anteil.
Tatsächlich ist noch nicht kommuniziert worden, wie es in der Scoutingabteilung nun weitergehen wird.
Eigentlich haben die Bayern einen großen Grund zur Freude: Sie sind der 34. Deutschen Meisterschaft einen großen Schritt näher gekommen, brauchen in den kommenden drei Spielen nur noch einen Punkt zu holen.
Die letzten Zweifel sind ausgeräumt. Nach dem 3:0-Sieg der Bayern über Mainz 05 werden die Münchner wohl in der kommenden Woche ihren 34. Deutschen Meistertitel feiern. Acht Punkte Vorsprung und das um 30 Tore bessere Torverhältnis lassen drei Spiele vor Ende der Saison keinen anderen Schluss zu.