Auf Biegen und Brechen und mit einer großen Portion Erleichterung hievt sich der FC Bayern München in die erlösende Winterpause.
"Das sind ganz wichtige drei Punkte vor der Winterpause, die tun richtig gut", sagte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund bei Sky nach dem zum Ende hin doch außerordentlich zittrigen Sieg gegen den VfL Wolfsburg (2:1) am Mittwochabend. "Es war klar, dass wir uns heute durchbeißen müssen, weil die Personalsituation angespannt ist." Wie so häufig in dieser Saison.
Auf acht erkrankte oder verletzte Spieler musste Thomas Tuchel beim letzten Spiel des Jahres verzichten. Ein von Tuchel bereits häufig monierter Umstand, aus dem nach seinem Geschmack auch gern direkte Handlungen abgeleitet werden dürften. "Es darf etwas passieren", sprach der Bayern-Trainer seinen Segen für weitere Transfers aus. "Aber der Wintertransfermarkt ist nicht einfach."
Aufgrund der derart angespannten Personallage mussten gegen Wolfsburg sogar einige Spieler auflaufen, die unter anderen Umständen an dem Tag wohl kaum den Rasen aus nächster Nähe gesehen hätten. "Ein paar Spieler waren im roten Bereich", sagte Tuchel und packte anschließend in erschreckenden Details über den Zustand zweier Profis aus.
Noch vor dem Spiel gegen Stuttgart am Sonntag sei Dayot Upamecano mit einem Magen-Darm-Infekt im Krankenhaus gewesen, sagte der 50-Jährige. Ihm sei es so schlecht gegangen, dass er "nicht mal mehr Auto fahren" konnte. Noch schlimmer sei es nur einem Mannschaftskollegen ergangen:
"Raphaël Guerreiro hat letzte Nacht komplett auf der Toilette verbracht und gar nicht geschlafen. Wir haben heute Morgen noch überlegt, ob wir ihn überhaupt mitnehmen." Zudem hätte Konrad Laimer mit "Knieschmerzen" gespielt und Mathijs de Ligt "werfen wir rein" nach einer langen Verletzungspause.
Mit einer Niederlage aus 15 Spielen und Tabellenplatz zwei gehen die Bayern nun in die Winterpause. Vier Punkte Rückstand beträgt der Abstand auf den aktuellen Spitzenreiter Bayer Leverkusen, allerdings haben die Münchener aufgrund der wetterbedingten Spielabsage gegen Union Berlin vor wenigen Wochen ein Spiel weniger absolviert.
"Wir hatten einen sehr guten Start in die Saison", sagte Harry Kane, der gegen Wolfsburg abermals sehenswert getroffen hat. "Wir haben nur ein Spiel verloren. Aber Bayer Leverkusen pusht uns." Die Werkself sei ein "starkes Team", gestand Kane, auf ihre Spiele könne man aber keinen Einfluss nehmen. Den könne man aber auf andere Art und Weise gelten machen, wie der Engländer befand: