"Mein Ziel ist es, das große Ding mit dem BVB zu holen. Solange ich das BVB-Trikot trage und Kapitän dieser Mannschaft bin, werde ich alles daran setzen, dass wir die Schale nach Dortmund holen." So ließ sich Marco Reus zitieren. Allerdings nicht zuletzt im Sommer nach der knapp verpassten Meisterschaft, sondern schon im November 2021.
Streng genommen könnte nun argumentiert werden, dass Reus das Ziel nicht mehr erreichen kann. Seit dieser Spielzeit ist er nicht mehr Kapitän. Sollte die Borussia trotzdem mit Reus noch Meister werden, würde der 34-Jährige sicherlich ein Auge zudrücken und seinen Wunsch als erfüllt ansehen.
Allerdings müsste Reus dafür definitiv seinen Vertrag, der im Sommer ausläuft, verlängern. Denn in dieser Saison wird es mit der Meisterschaft für den BVB wohl nichts mehr. Das Team um Trainer Edin Terzić hat aktuell 13 Zähler Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen, unwahrscheinlich, dass die Borussia das noch aufholt.
Am Deadline Day kamen nun mehrere Details zur Zukunft des 48-fachen Nationalspielers ans Licht. In einem Interview bei Sky sprach unter anderem Dortmund-Sportdirektor Sebastian Kehl über Marco Reus. Allerdings antwortete er ausweichend auf die Frage, ob er sich Marco Reus auch in einem Trikot eines Bundesliga-Konkurrenten vorstellen könne. "Marco ist ein fantastischer Spieler für Borussia Dortmund", meinte der 43-Jährige vage.
Kurz danach klärte Kehl allerdings auf: "Wir haben im letzten Jahr mit ihm und Mats (Hummels, Anm. d. Red.) um ein Jahr verlängert. Die Gespräche waren sehr vertrauensvoll. Das werden wir auch bald wieder tun." Dieses Szenario könnte sich in einigen Wochen wiederholen, denn auch der Vertrag von Hummels läuft erneut am Ende der Saison aus.
Die Tatsache, dass Kehl mit Reus und auch Hummels Gespräche führen möchte, ist allerdings nicht die einzige Information, die zur Reus-Zukunft am Deadline Day bekannt wurde. In den vergangenen Tagen wurde auch immer wieder über eine mögliche Rückkehr von Reus nach Gladbach spekuliert. Dort spielte der Rechtsfuß von 2009 bis 2012, wurde zum gestandenen Bundesliga-Profi und Nationalspieler.
Eine märchenhafte Rückkehr hat Gladbach-Manager Roland Virkus ebenfalls gegenüber Sky dementiert. Zwar lobte er Reus und war der Meinung, dass seine Verpflichtung 2009 von Rot Weiss Ahlen "sicherlich einer unserer besten Transfers" gewesen sei, allerdings passe er nun nicht mehr zur Vereinsphilosophie.
Konkret sagte Virkus: "Wir haben einen klaren Weg für uns definiert und da ist er nicht finanzierbar. Man kann nie etwas ausschließen, aber ich denke, das gilt auch für den kommenden Sommer." Reus verdient demnach zu viel für die Gladbacher.
Dabei hatte Reus im Zuge seiner Verlängerung schon Gehaltseinbußen in Kauf genommen. Statt zwölf Millionen Euro soll er laut "Bild" nur noch auf sieben Millionen Euro kommen. Das ist dennoch zu viel für Gladbach. Die Top-Verdiener Alassane Pléa und Julian Weigl sollen laut "Sport Bild" 4,5 Millionen Euro pro Jahr einstreichen.