Noch während der Winterpause brannte beim BVB der Baum: Durch sechs sieglose Partien in Serie war Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal geflogen und in der Bundesliga auf den fünften Platz abgestürzt. Die Kritik an Trainer Edin Terzić wurde wieder laut, dessen Zukunft auch intern besprochen.
Die Schwarz-Gelben hielten an ihrem Übungsleiter fest, stellten ihm mit Nuri Şahin und Sven Bender zwei neue Assistenten an die Seite. Es scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein, denn sportlich hat sich der BVB in diesem Jahr stabilisiert.
Zumindest gemessen an den Ergebnissen: Aus den ersten fünf Partien dieses Jahres haben die Dortmunder 13 Punkte geholt und damit den vierten Rang zurückerobert. Mehr noch, denn der Vorsprung auf die fünftplatzierten Leipziger beträgt nun sogar drei Zähler.
Die sportliche Situation hat sich also entspannt, die Vereinsführung kann sich damit besten Gewissens auch wieder anderen Themen widmen. Und da gibt es ja durchaus ein großes: den bevorstehenden Abschied von Hans-Joachim Watzke. 2025 will er nach 20 Jahren als Vorsitzender der Geschäftsführung aufhören.
Bevor die Vereinslegende ausscheidet, will sie aber noch einen neuen Sport-Geschäftsführer bestimmen. Also einen neuen starken Mann, der die sportlichen Geschicke von Watzke übernimmt. Laut "Sport Bild" lässt sich der 64-Jährige in dieser Angelegenheit beraten, die finale Entscheidung werde er aber alleine treffen. Demnach laufe es auf zwei realistische Kandidaten hinaus: Sebastian Kehl oder Markus Krösche.
Letzterer sei bereits vor zwei Jahren als Nachfolger von Michael Zorc ein Thema in Dortmund gewesen, es habe seinerzeit sogar einen losen Austausch gegeben. Der BVB-Boss entschied sich am Ende für Kehl, der als Leiter Lizenzbereich zuvor bereits im Klub tätig war. Er soll nun erneut auf eine Beförderung hoffen.
Dem Bericht zufolge befindet sich der aktuelle BVB-Sportdirektor auch in der Pole-Position auf den Posten als Geschäftsführer Sport. Gleichwohl werden die Chancen, Krösche aus Frankfurt loszueisen, aber auch als "realistisch" eingeordnet. Der Sportvorstand der SGE verfolge große Ziele und würde "eine Gesprächsanfrage aus Dortmund nicht ablehnen", heißt es weiter.
Eine solche müssten die Borussen aber erst einmal stellen. Trotz der grundsätzlichen Offenheit Krösches könnte dann aber noch die Rolle von Edin Terzić zum Problem werden. Der Trainer hat beim BVB ungewöhnlich viel Mitspracherecht, drückte im Sommer etwa die Vertragsverlängerung mit Emre Can durch. Kehl musste seinem Wunschtransfer Edson Álvarez daher absagen.
Ein solcher Eingriff in seinen Arbeitsbereich soll Krösche zuwider sein, in der Vergangenheit habe er daher auch Anfragen von Tottenham und Liverpool abgelehnt. In England haben die Trainer schließlich traditionell deutlich größeren Einfluss auf die Kaderplanung.
Die Entscheidung über die Zukunft in Dortmunds Geschäftsführung wolle Watzke in den "kommenden Wochen" fällen. Klar ist dabei laut "Sport Bild" schon jetzt, dass die zuletzt lose gehandelten Fredi Bobic, Sami Khedira und Sven Mislintat keine Rolle in den Überlegungen spielen werden.