Im Juni vergangenen Jahres wurde Paris Brunner mit der deutschen U-17-Nationalmannschaft Europameister, knapp ein halbes Jahr später sogar noch Weltmeister. In beiden Wettbewerben wurde er als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Sportlich ist Brunner über alle Zweifel erhaben, sein Talent unbestritten. Nur ist der 17-Jährige in seiner noch jungen Karriere bereits mehrfach mit Fehltritten abseits des Fußballplatzes aufgefallen.
Erst wurde Brunner im Oktober vergangenen Jahres "aus disziplinarischen Gründen suspendiert", wie es in einer Vereinsmitteilung von Borussia Dortmund hieß. Auf den konkreten Grund wurde damals nicht eingegangen, laut Medienberichten sei dafür aber eine Party ursächlich gewesen, bei der einige Gegenstände beschädigt wurden.
Nur wenige Monate später, Brunner wurde infolge seiner guten Leistungen bei der U-17-WM zu den BVB-Profis hochgezogen, folgte der nächste Fehltritt. Beim Dortmunder Trainingslager in Marbella kehrte der Offensivspieler nachts zu spät ins Teamhotel zurück und musste bei dem anschließenden Testspiel auf der Bank Platz nehmen.
Trotz aller Entgleisungen scheint der BVB noch Vertrauen in Brunner zu haben und möchte den im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag verlängern. Wie die "Sport Bild" berichtete, gestalten sich die Verhandlungen allerdings schwierig.
Demnach sei aus dem Umfeld des Spielers zu vernehmen, dass die Familie horrende Forderungen von Borussia Dortmund verlange. Für gewöhnlich erhält ein Jugendspieler nach seiner Beförderung zu den Profis einen Vertrag, der auf circa 500.000 Euro jährlich datiert ist – allem Anschein nach zu wenig für die Brunners.
Vater und Berater Nobert Brunner soll sogar bereits nach Italien gereist sein, um dort mit einem nicht näher genannten Erstligisten über einen Wechsel zu sprechen.
Die Dortmunder Vereinsoffiziellen sollen laut "Sport Bild" bereit sein, der Brunner-Seite entgegenzukommen, und leistungsgebundene Gehaltserhöhungen anbieten, die greifen würden, wenn Brunner seine ersten Spiele bei den Profis absolviert. Mittlerweile stünden BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und die Familie des 17-Jährigen im regelmäßigen Austausch.
U17-Weltmeistertrainer Christian Wück hatte Brunner zuletzt zu mehr Engagement bei Borussia Dortmund aufgefordert. "Die Titel bei der EM und WM dürfen ihn nicht dazu verleiten, sich darauf auszuruhen", sagte Wück im Interview mit "Spox" und "Goal". "Die werden ihn beim BVB nicht weiterbringen, wenn er nicht auch künftig seine Leistung zeigt und sich an Regeln hält."