Der letzte Bundesliga-Spieltag hat für Schlagzeilen gesorgt. "Tränen, T-Shirts, Thessaloniki" titelte "Zeit Online" über den SC Freiburg, der den Sprung in die Champions League verpasst hat. "Amiri weint: Abschied nach Europapokal-Coup?", schreibt die Deutsche Presse-Agentur nach dem Einzug von Mainz 05 in die Conference League.
Und der "Spiegel" berichtet über einen wetternden Thomas Müller, der mit dem Finger auf alle "Moralapostel" zeigt, die dem FC Bayern Wettbewerbsverzerrung im Zuge ihrer Ibiza-Reise vorgeworfen hätten.
Aber auch am Morgen nach dem letzten Spieltag bleiben Momente, die vielen Medienvertreter:innen entgangen sind. Party-Szenen, Twitterperlen und Off-Cam-Aktionen, die jeden Fußball-Enthusiasten zum Schmunzeln bringen, ganz egal, ob das Herz schwarz-gelb schlägt oder zum Takt eines tanzenden Schuhplattlers pocht.
Im Spiel zwischen Borussia Dortmund und Holstein Kiel musste Maximilian Beier verletzungsbedingt vom Spielfeldrand zusehen. Erst nach Abpfiff rennt er, lässig gekleidet in Hoodie und Cargo-Hose, in Richtung Fankurve. Doch während seine Kollegen die Qualifikation für die Königsklasse zelebrieren, geht er zum Social-Media-Admin des BVB und hält ihm eine Tüte voller Gummibärchen hin.
Was dann passierte, ist zum Dahinschmelzen: Beier bietet ihm einen Griff in die Tüte an. Der Admin greift beherzt zu und Beier läuft zurück zu seinen Mitspielern. Fußball-Content, wie wir ihn brauchen.
Auch in Hoffenheim war's emotional: Thomas Müller, Ur-Bayer, Weltmeister, Wortwitz-Wunder, stand zum letzten Mal mit dem FC Bayern auf dem Rasen. Aber bevor alle sentimental werden konnten, kommt Leroy Sané mit dem besten Troll-Moment des Tages um die Ecke.
Vor Beginn des Spiels schnappte sich der Nationalspieler die elektronische Auswechseltafel des vierten Offiziellen und drückt ein bisschen darauf rum. Plötzlich steht da: Nummer 10 (Sané) rein, Nummer 25 (Müller) raus. Ein Plan, der nicht aufgehen, aber amüsieren sollte.
Über den Bildschirm im Spielertunnel bekam Müller die Szene mit – und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Kurz vor dem Anpfiff zog es ihn noch schnell zur Ersatzbank, wo er Sané lachend die Hand schüttelte. Müller fand's wohl witzig. Das Internet auch.
Nach dem 3:1-Sieg gegen den SC Freiburg war für Eintracht Frankfurt klar: Europa ist wieder gebucht, diesmal sogar königlich. Doch bevor die große Party in der Heimat steigen konnte, gab's auf der Rückfahrt einen kleinen Zwischenstopp – an einer Tankstelle irgendwo zwischen Breisgau und Main-Metropole.
Was dort passiert, kann man nur schwer in Worte fassen. Einen Versuch ist es trotzdem wert: Ein maskierter Rasmus Kristensen läuft durchs Bild, den Eintracht-Schal hat er um seinen Kopf gebunden, in der Hand ein Bier (vermutlich nicht das erste), auf der Nase eine Brille mit verspiegelten Gläsern. Die trägt fast jeder der Eintracht-Spieler.
Die Szene erinnert an eine Mischung aus Dorffest und Klassenfahrt – nur mit Profiverträgen. Es läuft Musik, erst "Temperature" von Sean Paul, dann "Everything's Gonna Be Alright" von Bob Marley. Alle tanzen, oder bewegen ihre steifen Fußballer-Hüften zum Beat.
Hugo Ekitiké klemmt sich ein Kuscheltier unter den Arm. Und Robin Koch muss eine Wette verloren haben. Anders ließe sich nicht erklären, warum er Torwart-Handschuhe trägt, vermutlich die von Kollege Kevin Trapp.
Naja, soll er machen. Eintracht Frankfurt spielt nächste Saison Champions League. Mich freut's, und meinen Chef noch mehr.