Die Kaderplanung des FC Bayern wird seit Wochen kritisch diskutiert. Innerhalb Deutschlands ist der Kader mit einem Wert von 948 Millionen Euro fast doppelt so viel wert wie der von Bayer Leverkusen, dem mit 523 Millionen Euro zweitwertvollsten in der Bundesliga. Gleichzeitig stehen bei den Münchnern nur 25 Spieler unter Vertrag.
Nur Werder Bremen hat mit 24 Profis im Bundesliga-Kader weniger Spieler. Aber: Die Hanseaten spielen in der aktuellen Saison nicht international. Bayern schon. Die anderen Champions-League Teams um Leipzig, Dortmund und Union Berlin haben jeweils 27 beziehungsweise 28 Spieler im Kader. In der Bundesliga sind die Münchner top, ob der Kader besonders für die schwierigen K.o-Spiele im Frühjahr reicht, ist aber fraglich.
Deshalb gibt es immer wieder Diskussionen um die Kaderdichte des deutschen Rekordmeisters. Trainer Thomas Tuchel hatte bereits zu Saisonbeginn kritisch bemerkt, dass das Team "ein bisschen auf Kante genäht" sei. Zunächst hat er dafür von der Münchner Chef-Etage einen Rüffel bekommen, mittlerweile dürfte seit dem blamablen DFB-Pokal-Aus gegen Saarbrücken (1:2) ein Umdenken stattgefunden haben.
Im Winter sollen laut "Kicker" in jedem Fall ein Rechts-, ein Innenverteidiger und ein Sechser verpflichtet werden. Laut "Sport Bild" haben die Münchner dafür rund 75 Millionen Euro zur Verfügung.
Obwohl der Kader der Bayern also knapp besetzt ist, kann Tuchel gerade zu froh sein, dass nicht noch mehr seiner Leistungsträger weg sind. Wie nun herauskam, verhinderte mit Pep Guardiola einst ein Ex-Bayern-Trainer, dass weitere Münchner Top-Stars den Verein verlassen. Wie das?
Der spanische Autor Martí Perarnau hat im Gespräch mit der spanischen Zeitung "AS" enthüllt, wie Guardiola verhinderte, dass Bayern-Spieler den Klub verlassen – und zwar während seiner Zeit bei Manchester City. Im neuen Buch "Dios salve a Pep" (Gott beschütze Pep) erklärt er, dass sich Guardiola gegen Spieler-Verpflichtungen von seinen Ex-Klubs eingesetzt habe.
"Er hat ganz klar gesagt, dass keine Spieler des FC Barcelona und des FC Bayern angefasst werden sollen", sagte Perarnau gegenüber der Zeitung und führte aus:
Damit habe der ehemalige Bayern-Coach sogar gegen die Bestrebungen von Manchester City gearbeitet. Dennoch blieb Guardiola bei dieser Vorgabe hart, sogar auch als mit Lionel Messi einer seiner einstigen Lieblingsschüler sich selbst bei City ins Gespräch brachte.
"Messi hat sich angeboten. Leo hat an die Tür geklopft, aber Pep hat sich zurückgehalten", verriet Perarnau. Von den Bayern hätten fast alle Spieler "bis auf den Zeugwart" auf der Wunschliste des Champions-League-Siegers gestanden. Glück für Thomas Tuchel also, dass er immerhin 25 Spieler im Kader hat und nicht noch weniger.