Ganz nach Plan ist der Champions-League-Auftakt für den BVB am Mittwoch wohl nicht gelaufen. Nach einigen starken ersten Minuten verloren die Dortmunder zunächst die Offensivkraft und kämpften erbittert gegen die belgische Gefahr vor dem eigenen Tor an.
Zwar konnte kurz vor Schluss Youngster Jamie Gittens das Blatt doch noch mit zwei Toren wenden, Neuzugang Serhou Guirassy besiegelte das Ganze dann mit seinem allerersten Tor für Dortmund. Dennoch scheint das Team von Nuri Şahin in seiner neuen Konstellation noch nicht ganz zu Höchstleistungen angelaufen zu sein. "Es war keine Top-Leistung, aber wir nehmen den Sieg mit", bestätigte Kapitän Emre Can nach dem Spiel.
Auch der österreichische Neuzugang Marcel Sabitzer erklärte nach dem Spiel, dass sein Team die teils heftigen Angriffe der Belgier nicht richtig verteidigt hätte und damit das Ergebnis höher ausfiel als es das Spiel an sich vermuten ließe. Deutlich schwerer wog am Abend aber dann die Kritik an der eigenen Position.
"Es ist so ein anderes Spiel für mich als im Zentrum, nicht die Idealposition", monierte der Mittelfeldspieler, der am Mittwoch wie zuletzt schon in der Bundesliga wieder nicht wie gewünscht in den Sechser gebracht wurde. Er müsse die Entscheidung von Trainer Şahin zwar respektieren, befinde sich aber doch mit ihm im Austausch, um hier möglicherweise bald noch Veränderungen anzustoßen.
Angesichts der eher verhaltenen Stimmung des Österreichers nach dem Spiel sprachen verschiedene Reporter:innen die BVB-Bosse am Abend wiederholt auf die Entscheidung im Sechser an. "Ich weiß gar nicht, warum wir hier irgendwas Negatives suchen", lachte Sportdirektor Sebastian Kehl daraufhin irgendwann nur etwas genervt.
Dann wurde er jedoch noch einmal richtig deutlich, was die Stimmung von Marcel Sabitzer anging. Demnach hätte man bei einem 3:0 Sieg "besser einen unzufriedeneren Spieler" als ein solches Spiel zu verlieren.
Mit Emre Can und Pascal Groß ist die Konkurrenz um den Sechser in Dortmund aktuell durchaus stark. "Natürlich hat der Trainer die Qual der Wahl", betonte Kehl noch einmal. Nuri Şahin hatte zuletzt von einer Luxussituation im Mittelfeld gesprochen.
Allen Spielern müsste laut Kehl aber wiederum bewusst sein, dass die Konkurrenz bei einem Verein wie dem BVB immer spürbar ist. "Ich finde, er hat da nicht schlecht gespielt", erklärte er allerdings angesprochen auf die Position von Marcel Sabitzer.
"Ich weiß, dass Sabi lieber auf der Sechs spielt. Das hat er mir schon zehntausendmal gesagt", betonte auch der BVB-Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Brügge.
"Und ich weiß auch, dass Sabi auf der Sechs besser spielt." Langfristig werde er dort auch wiederzusehen sein, aktuell brauche er den Neuzugang im Mittelfeld aber eben an anderer Stelle dringender.