
Lois Openda (r.) setzt sich gegen Slowakeis Denis Vavro durch, dabei bekommt er allerdings den Ball auch an die Hand. Bild: dpa / Arne Dedert
EM 2024
Eigentlich wollte Belgien mit einem Sieg gegen die Slowakei gut in die Europameisterschaft starten. Seit Jahren gilt die Mannschaft von Domenico Tedesco zum Favoritenkreis bei großen Turnieren. Die Generation rund um Kevin De Bruyne, Romelu Lukaku oder auch Jan Vertonghen konnte sich bislang aber noch nicht mit einem Titel verewigen.
Auch der Start in die EM 2024 in Deutschland macht dahingehend wenig Hoffnung. Nach einer katastrophalen ersten Hälfte half auch die Leistungssteigerung in Durchgang zwei gegen die Slowakei nicht weiter. Am Ende verlor Belgien 0:1 und muss nun in den verbleibenden beiden Gruppenspielen die nötigen Punkte gegen Rumänien und die Ukraine holen, um doch noch ins Achtelfinale einzuziehen.
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Dabei jubelten die Belgier kurz vor Schluss über den vermeintlichen Ausgleich. Nach starker Vorarbeit von Loïs Openda traf Romelu Lukaku zum 1:1. Openda hatte aber zuvor den Ball mit der Hand mitgenommen, weshalb sich Video-Schiedsrichter Bastian Dankert einschaltete. Schiedsrichter Halil Umut Meler schaute sich im Anschluss die entsprechende Szene am Spielfeldrand an und entschied auf Hand.
Die Freude der Belgier war sofort zunichte, die Slowakei rettete den Dreier. Gerade deshalb wurde die Schiedsrichter-Entscheidung im Nachhinein jedoch wild diskutiert, auch im ZDF.
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EM 2024: ZDF-Experten widersprechen sich
Ex-Schiedsrichter und Experte Manuel Gräfe wurde von Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein dazu befragt. Er gab letztlich dem Schiedsrichter recht, ordnete ein: "Der Schiedsrichter konnte das hier nicht sehen. Der Ball ist verdeckt durch die beiden Körper. Deshalb fand ich es auch richtig, dass der deutsche Schiedsrichter Bastian Dankert den Schiedsrichter bei so einer wichtigen Entscheidung rausgeschickt hat."
Laut Gräfe kann das bei klaren Fehlentscheidungen passieren oder bei Situationen, die der Schiedsrichter nicht wahrgenommen habe. Am Ende müsse entschieden werden, ob es ein absichtliches Handspiel gewesen sei oder nicht. Wenn dies nicht der Fall gewesen sei, müsse noch entschieden werden, ob sich die Körperfläche aufgrund einer unnatürlichen Handhaltung vergrößert habe.
"Und da kommen wir in den Grenzbereich. Aber in dem Augenblick, in dem der Schiedsrichter rausgeht, geht es um die 50,00001 Prozent Hand oder 49,9999 Prozent eher nein", erklärt Gräfe den Ablauf.
Sein abschließendes Fazit: "Ich finde schon, dass die Hand hier sehr weit draußen ist, er ihr auch den entscheidenden Touch gibt. Aber natürlich ist es nicht absichtlich und bitter für die Belgier aufgrund des Spielverlaufs, aber für mich eine nachvollziehbare Entscheidung."
Direkt im Anschluss richtete sich Müller-Hohenstein an die ZDF-Experten Christoph Kramer und Per Mertesacker. Kramer ist noch aktiver Profi bei Borussia Mönchengladbach, Mertesacker spielte jahrelang für den FC Arsenal. Kramer ergriff zuerst das Wort, richtete sich an den ehemaligen Schiedsrichter Gräfe: "Also, wenn du das bei mir weggepfiffen hättest..."
EM 2024: Kramer nimmt Belgien-Star in Schutz
Was Kramer genau mit Gräfe gemacht hätte, beendete er nicht. Danach erklärte er seriöser: "Er kriegt ja den Kontakt mit dem Körper vom Gegenspieler, die Hand ist nicht stabil. Das ist Hammer, Hammer unglücklich", monierte Kramer und fügte an: "Ich hätte es nicht gepfiffen."
Im Anschluss pflichtete auch Mertesacker seinem ehemaligen DFB-Mitspieler bei und verteidigt Openda: "Er benutzt ja den Arm, um sich in den Zweikampf reinzustellen. Er muss es ja auch machen, um sich durchzusetzen. Imn Endeffekt gibt es gar keine Vorteilname dadurch und ich hätte es gerne gehabt, dass er weiterlaufen lassen hätte."
Gleichzeitig betonte Mertesacker auch, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass der Schiedsrichter auf Hand entscheiden würde, wenn er vom Video-Assistenten darauf hingewiesen wird. Letztlich sollte es genauso kommen, zum Leidwesen der Belgier.
Das Viertelfinale des DFB-Pokals erstreckt sich in diesem Jahr über drei Wochen. Den Anfang machten am Dienstagabend der VfB Stuttgart und der FC Augsburg. Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß setzte sich dabei mit 1:0 durch und zog damit zum zweiten Mal binnen drei Spielzeiten ins Halbfinale ein.