Trotz Donnerwetter, tischtennisballgroßen Hagelkörnern und einer Handvoll strittiger Spielsituationen hat sich Deutschland am Samstagabend mit 2:0 gegen Dänemark durchsetzen können und steht verdient im Viertelfinale der Europameisterschaft.
"Wir mussten gegen viele Widerstände kämpfen", sagte Bundestrainer Nagelsmann über dieses "skurrile Spiel". Die ersten 20 Minuten seien die "besten im Turnier" gewesen. Danach aber habe es wieder Phasen gegeben, in denen es nicht so lief – "und gleich rattert es in den Köpfen", sagte Nagelsmann.
Auf wen die deutsche Nationalmannschaft in der nächsten Runde trifft, wird am Sonntag um 21 Uhr ermittelt. Die Möglichkeiten: Spanien oder Georgien. Spanien hat als einzige Mannschaft alle Vorrundenspiele gewonnen, Georgien ist zum überhaupt ersten Mal bei einer EM dabei und hat sich mit einem Sieg gegen Portugal völlig überraschend für die K.-o.-Runde qualifiziert.
La Furia Roja geht entsprechend als klarer Favorit in das Achtelfinale. Im ZDF haben die Experten Christoph Kramer und Per Mertesacker bereits ihre Einschätzung zu einer etwaigen Begegnung mit dem DFB-Team gegeben – und die deutschen Schwächen aufgezeigt.
Höre hier den Trailer sowie die ersten Folgen des neuen watson-Podcasts "Toni Kroos – The Underrated One" – natürlich kannst du ihn auch gerne direkt abonnieren:
"Das ist natürlich eine Mannschaft, die alles mit dem Ball machen will. Ihre Spielertypen sind darauf aufgelegt, dass sie immer den Ball haben wollen", sagte Kramer über die Mannschaft von Luis de la Fuente. "Das wird entscheidend sein, weil wir von den Typen her eine ähnliche Mannschaft haben. Es wird darauf ankommen, wer dem anderen seine Dominanz aufzwängen kann."
Wenn die deutsche Nationalmannschaft im Turnierverlauf ein Problem gehabt habe, meinte Kramer, "dann auf den Außenpositionen der Fünferketten-Spieler". Also konkret: Situationen, in die Joshua Kimmich rechts und Maximillian Mittelstädt oder David Raum links hinten verwickelt wurden.
Das werde bei Spanien ein bisschen anders werden, sagte Kramer: "Aber trotzdem haben sie einen sehr dominanten Spielstil und wir dürfen ihnen nicht den Ball überlassen. Wenn sie uns zurückdrängen, werden sie immer wieder Lösungen finden, weil das auch nicht das ist, was wir am besten können."
Auch sein Expertenkollege Per Mertesacker verwies auf diesen Umstand. "Ich sehe die Problematik auf den Außenpositionen", sagte Mertesacker. "Da werden Kimmich, Raum, oder Mittelstädt in Eins-gegen-Eins-Situationen kommen, die sehr, sehr schwierig werden zu verteidigen."
Unterdessen haben sich die beiden ZDF-Experten zu echten Publikumslieblingen entwickelt. "Die Fangesänge auf der Tribüne sind immer besonders laut, wenn die Kamera gerade woanders ist. Als wir in Berlin waren, seid ihr nochmal richtig gefeiert worden", sagte Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein während der Übertragung.
"Mittlerweile sind wir bei 'Eistonne' angekommen", bemerkte Mertesacker. Im Hintergrund skandierten etliche Fans zuerst "Cristoph Kramer"-Gesänge, zwischendurch "Oh, wie ist das schön" und schließlich nur noch "Eistonne" – eine Anspielung an das legendäre Interview des Innenverteidigers nach dem Achtelfinalsieg gegen Algerien bei der WM 2014.
"Das ist immer zwischen unangenehm und unheimlich geil, muss ich sagen", meinte Kramer. "Aber mehr unheimlich geil."