In einem chancenarmen Spiel schafft es die Schweiz gegen Schottland nicht, über ein Unentschieden (1:1) hinauszukommen. Mit einem Traumtor von Xherdan Shaqiri sichert sich die Nati einen wichtigen Punkt, um sich das voraussichtliche Weiterkommen ins Achtelfinale zu sichern.
1:0 Fabian Schär (13./Eigentor)
1:1 Xherdan Shaqiri (26.)
"Robin Gosens, in der Sommerpause fängt er an zu arbeiten. Wenn's dann wieder losgeht, ist er wieder Fußballer." Kommentator Christian Straßburger wollte Werbung für das bevorstehende Programm bei MagentaTV machen, bei dem auch der Spieler von Union Berlin als Experte und Co-Kommentator dabei sein wird, konnte sich dabei aber offenbar nicht einer Überhöhung seines eigenen Jobs erwehren.
"Tim, du lachst", bemerkte Straßburger in Richtung seines Experten-Kollegen Borowski. Der wiederum meinte: "Ich enthalte mich der Stimme." Straßburger: "Alles klar."
Mit seinem Eigentor ist Fabian Schär gelungen, was vergangenen Freitag bereits Antonio Rüdiger geschafft hat: Kein Spieler hat in der Geschichte der Europameisterschaft der Männer mehr Tore für Schottland erzielt als die beiden Innenverteidiger. Nämlich eins. Schottland selbst hat bei dieser EM übrigens noch kein Tor aus eigener Kraft erzielt.
Es hat sich zu einer der Eigenheiten dieser Europameisterschaft entwickelt, dass sich die gegnerischen Fanlager mit ihren landeseigenen Wahrzeichen gegenseitig liebevoll verspotten.
Nachdem die österreichischen Fans vor den französischen bereits proklamiert hatten, dass Schnitzel besser schmecke als Baguette, und die Albaner vor den Italienern Spaghetti zerbrochen hatten, hat die Schweizer Anhängerschaft mit ihrer Interpretation nachgelegt. Auf einem Plakat stand, dass die Alpen besser als Loch Ness seien.
Scott McTominay misst 1,93 Meter in der Höhe, kein anderer seiner schottischen Mitspieler kann die Luft in diesen Sphären riechen. Man könnte meinen: Das sei doch ein Spieler, den man mal in ein Luftduell schicken könnte. Aber nichts da, McTominay ist es nämlich, der bei Schottland die Eckstöße tritt. Sicherlich, er ist der technisch beschlagenste Schotte, dennoch gilt heute nach wie vor die Weisheit der EM-Legende Otto "Rehakles" Rehagel: "Einsneunzig kannst du nicht trainieren!"
Die schottischen Fans gehören mit ihrer unbeirrbaren Euphorie schon seit dem Auftaktspiel gegen Deutschland zu den Publikumslieblingen dieses Turniers. "Die Kommunikation ist eh schwierig, wenn die Schotten im Stadion sind, aber wenn sie ein Tor schießen, ist es unmöglich", sagte ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek in der Halbzeit. "Wir haben mal die Lautstärke gemessen und sie lag bei fast 110 Dezibel."
Die schhottische Fans seien einfach etwas ganz Besonderes. "Du hast den Fans in die Augen geschaut, teilweise waren die richtig feucht", sagte Sedlaczek. "Da haben wir fast Tränen in den Augen gehabt."
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Er kann es immer noch. Tony Ralston schickt mit einem haarsträubenden Fehlpass den gegnerischen Xherdan Shaqiri auf die Reise, der direkt abschließt und den Ball aus knapp 20 Metern traumhaft in den linken Winkel zirkelt. "11 Freunde" schreibt: "Ein Tor, fast so schön wie Yann Sommer."
Im letzten Spiel in Gruppe A trifft die Schweiz am Sonntag in Frankfurt auf Deutschland (21 Uhr). Schottland spielt gleichzeitig in Stuttgart gegen Ungarn.