
Für Thomas Müller und das DFB-Team ist die EM vorbei.Bild: imago images / osnapix
EM 2024
07.07.2024, 11:1407.07.2024, 11:14
Sie träumten vom Titel. Am Ende war nach dem Viertelfinale Schluss. Die deutschen Nationalspieler sind aktuell auf dem Weg in den Urlaub, nachdem sie sich am Samstag aus ihrem Mannschaftsquartier verabschiedet haben.
Seit 36 Stunden dominieren emotionale Worte und Verabschiedungen die Berichterstattung. Am Sonntag hat die Mannschaft mit einem offenen Brief noch einmal nachgelegt.
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Tags zuvor, am Samstag, war es zu überaus emotionalen Momenten auf der letzten Pressekonferenz gekommen. Julian Nagelsmann saß neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Direktor Rudi Völler. Dem Bundestrainer kamen mehrfach die Tränen. Er sagte unter anderem: "Mir wurde gesagt, dass es nicht oft vorkam, dass fast jeder Spieler, der das Camp verlässt, Tränen in den Augen hat." Das ehre ihn, das bewege ihn, gemeinsam mit seinem Trainerteam.
Im Halbfinale stehen nun allerdings vier andere Teams: Spanien, England, Frankreich und die Niederlande. Am Dienstag findet die Begegnung zwischen Spanien und Frankreich in München statt, zu gerne wäre das DFB-Team noch einmal, wie schon im Eröffnungsspiel, an der Isar angetreten.
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Genau das betont die Mannschaft nun auch in einem offenen Brief unter der Überschrift "Danke, Deutschland!" Es "tut uns richtig weh", dass im Viertelfinale Schluss war, heißt es dort. Das Ziel sei der Titel gewesen.
Wie schon 2006 endet ein tolles Turnier nicht mit dem Titel, sondern mit einem dramatischen Abend. Vor 18 Jahren, bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land, war Deutschland im Halbfinale an Italien gescheitert und verpasste das Endspiel in Berlin. Damals wie heute fiel das entscheidende Tor in der 119. Minute.

Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Samstag.Bild: dpa / Christian Charisius
DFB-Team schreibt Brief an die Fans
Der Brief an die Fans in Deutschland wurde auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes veröffentlicht. Das ist er im Wortlaut:
"Liebe Fans, wir wollten Euch und uns bei dieser Heim-Europameisterschaft den Titel schenken. In Deutschland. Für Deutschland. Das haben wir nicht geschafft. Und das tut uns richtig weh. Aber von diesem Turnier wird etwas bleiben. Was bleibt, sind Eure Emotionen. Wie Ihr uns angefeuert, gefeiert und durchs Turnier getragen habt bis ins Viertelfinale. Wir haben Eure Begeisterung, Eure Zuneigung in den vergangenen Jahren vermisst. Jetzt haben wir sie uns wieder erarbeitet und in jedem Moment gespürt. Was bleibt, sind auch die Bilder. Von Euch, jubelnd auf den Straßen, in den Stadien, in den Fan Zones, in den Wohnzimmern, in unseren Trikots, in Weiß genauso wie in Pink-Lila. Ihr wart völlig losgelöst. Und hoffentlich bleibt von uns, wie wir für Euch gespielt, gekämpft und getroffen haben. Gegen Spanien leider nicht oft genug. Ihr habt diese Europameisterschaft zu einer Heim-Europameisterschaft gemacht. Genau, wie wir uns das gewünscht haben. Vielen Dank für drei fantastische Turnierwochen. Es war uns eine Freude. Eure Nationalmannschaft"
Die Spieler und auch das Trainerteam fahren nun in den Urlaub. Während die Bundesliga-Teams ihre Vorbereitung schon wieder aufnehmen, dürfen sich die Kicker ein wenig erholen, ehe Mitte August die erste Runde des DFB-Pokals ansteht, ehe eine Woche später die Bundesliga wieder startet. Die Nationalmannschaft hat ihre nächsten Partien im September.
Fußball hat ein Rassismusproblem. Immer wieder gibt es Vorfälle, in denen Schwarze Spieler aufs übelste beleidigt werden. Oft reagieren Verbände nur zurückhaltend. Das soll sich nun ändern.
Als der brasilianische Stürmer Vinicius Junior bei einer Pressekonferenz zum Thema Rassismus befragt wurde, brach er in Tränen aus. Das Video ging viral, erschütterte die Menschen aus außerhalb großer Fanblocks. Das ist ein Jahr her. Viele warfen den Fußballverbänden darauf hin vor, nicht genug gegen Rassismus zu unternehmen.