Zusammen mit Ex-Profi Bastian Schweinsteiger prägt Esther Sedlaczek seit einigen Jahren die Länderspielübertragungen der ARD. Zwischen der Moderatorin und dem Experten entwickelt sich eine immer besser ineinandergreifende Dynamik.
Vor der EM-Partie Portugal gegen Tschechien kam die Harmonie aber kurz ins Stocken. Sedlaczek und Schweinsteiger begannen den Fußballabend in der ARD mit einem Vorgriff auf das Spiel der DFB-Elf gegen Ungarn. Julian Nagelsmanns Team kann sich mit drei weiteren Punkten nach dem 5:1-Auftaktsieg gegen Schottland das Weiterkommen praktisch schon sichern.
Esther Sedlaczek verwendete in dem Gespräch den Begriff "Matchday Minus eins" – und brachte ihren Experten damit völlig aus dem Konzept. Schweinsteiger unterbrach seine TV-Partnerin und bat um eine Erklärung: "Was heißt denn Matchday Minus eins?" Er erfuhr, dass "Matchday Minus eins" nichts weiter bedeutet als: morgen findet die Partie statt.
Es war nicht der einzige unterhaltsame Moment in der Vorberichterstattung der Partie Portugal gegen Tschechien.
Bei der Kombination "Bastian Schweinsteiger/Portugal" denken viele wahrscheinlich an dessen zwei Distanzschusstore im Spiel um Platz drei bei der WM 2006. Zwei Jahre später, bei der Euro 2008, traf er im Viertelfinale erneut gegen die Portugiesen.
Auch Esther Sedlaczek griff Schweinsteigers überaus positive Bilanz gegen den iberischen "Lieblingsgegner" auf. Allerdings verwendete sie Schweinsteigers viele Erfolge gegen das Cristiano-Ronaldo-Team für eine kleine Stichelei gegen Thomas Hitzlsperger.
Dieser kommentierte die 21-Uhr-Partie neben Gerd Gottlob. Bei der Übergabe in die Kommentatorenkabine moderierte Sedlaczek den Experten mit folgenden Worten an:
Gerd Gottlob verteidigte seinen Kollegen zunächst: "Er war ja auf jeden Fall ein paar Mal mit dabei, auch mit der Nationalmannschaft." Doch dann griff er den Seitenhieb von Sedlaczek auf. "Aber Premier League war, glaube ich, eine andere Nummer, oder?"
Gottlob und Sedlaczek spielten hier wohl auf die vergleichsweise durchschnittliche Vereinskarriere von Thomas Hitzlsperger an. In der englischen Premier League hatte er für Mittelklasseklubs wie Aston Villa und West Ham gespielt, sich dabei aber immerhin den Spitznamen "The Hammer" erarbeitet.
Hitzlsperger nahm die Spitze jedenfalls mit Humor und reagierte gespielt zerknirscht:
Und er lieferte sogar eine kleine Anekdote zum Spiel um Platz drei bei der WM 2006 nach: "Ich habe es ihm [Schweinsteiger] zu verdanken, dass ich eingewechselt wurde. Hätte er nicht getroffen, würde ich heute in Stuttgart noch an der Seitenlinie stehen."
Hitzlsperger wurde beim Stand von 3:0 in der 79. Minute eingewechselt. Die folgenden 13 Minuten waren die einzigen, die er bei der Heim-WM für die Nationalmannschaft absolvierte. Bei der EM 2008 spielte er eine deutliche wichtigere Rolle im Jogi-Löw-Team.