Die Türkei traf im ersten Spiel der Gruppe F auf EM-Debütant Georgien. Und die beiden Teams lieferten sich eine packende Partie, die vor allem in der ersten Hälfte mit stürmischem Offensiv-Fußball begeisterte. Aber auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das Spektakel fort.
1:0 Mert Müldür (25.)
1:1 Georges Mikautadze (32.)
2:1 Arda Güler (65.)
3:1 Kerem Aktürkoglu (90.+7)
Es ging hin und her in Dortmund. Zwar trat die Türkei etwas reifer auf, hatte insgesamt die besseren Einzelspieler und einen Quasi-Heimvorteil auf seiner Seite. Turnier-Neuling Georgien hielt jedoch leidenschaftlich dagegen, spielte riskant nach vorne und legte wenig Wert auf eine stabile Defensive. So ergaben sich Chancen praktisch im Minutentakt. Die Zahl des Spiels ist die Zahl der Torschüsse. 33 Torschüsse. 21 für die Türkei, 14 bei Georgien. Eine packende Partie!
Am Dienstag hatte das stürmische Wetter auch die EM-Partie fest im Griff. Mehrere Fan-Feste in ganz Deutschland wurden aufgrund von Unwetterwarnungen abgesagt. Starkregen überspülte das Stadion in Dortmund.
Wasserfallartig strömten die Niederschläge auf die Tribünen, auf denen sich bereits vereinzelte türkische und georgische Fans befanden. Während des Spiels ließ der Regen immerhin nach.
"Stell dir vor, du bist Georgien-Fan bei deiner ersten EM. Und du sitzt hier!"
Wie die Nachrichtenagentur Reuters zeigte, kam es vor der Partie zu Prügeleien zwischen türkischen und georgischen Fans. Schuld war die fehlende Trennung beider Fan-Lager, die Auseinandersetzungen hatten demnach im neutralen Sektor stattgefunden. Die Plätze werden hier nicht nach Nationen verteilt.
Nach Eingreifen der Polizei lösten sich die Schlägereien wieder auf, bis zum Anpfiff waren sie beendet. In der TV-Übertragung war nichts von den Konflikten zu sehen. Ein Polizeisprecher gab an: "Ob und wie viele Fans verletzt wurden, ist noch unklar."
Als Mert Müldür für die Türkei von der Strafraumkante volley abzog und satt ins linke georgische Toreck traf, reihte er sich ganz weit vorne ein in die Liste der bisher schönsten EM-Tore. Müldür ist übrigens Abwehrspieler. Er hätte sich zumindest den Titel des schönsten Tors des Spiels verdient gehabt, aber da hatte ein gewisses 19-jähriges Supertalent noch ein Wörtchen mitzureden.
Der 19-jährige Arda Güler von Real Madrid setzte in der 65. Spielminute zu einem Schlenzer an. Der gefühlvolle Schuss aus halbrechter Position wurde immer länger und schlug schließlich direkt neben dem linken Pfosten ein. Damit konnte die Türkei gleich zwei Wahnsinnstore für sich verbuchen.
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Georgien spielt am kommenden Samstag (22. Juni) gegen Tschechien. Anpfiff ist um 15 Uhr. Die Türkei tritt am selben Tag drei Stunden später gegen Portugal und Cristiano Ronaldo an.