Die Illustrierte "Die Aktuelle" hat diese Woche mit einem Fake-Interview für Aufsehen gesorgt. Die Zeitschrift hatte in einer Ausgabe ein erfundenes Interview mit dem ehemaligen Rennprofi Michael Schumacher veröffentlicht. Dass es sich um einen Fake handelt, ließ sich nicht auf den ersten Blick erkennen. In der Medienwelt ist das Verhalten auf heftige Kritik gestoßen.
Auch das Medienhaus hinter "Die Aktuelle" hat nun seine Konsequenzen gezogen – mit personellen Folgen.
Das erfundene Interview hat demnach für ein – nun ehemaliges – Redaktionsmitglied empfindliche Folgen. Die Mediengruppe Funke trennt sich von der Chefredakteurin der Illustrierten. "Mit sofortiger Wirkung" trenne man sich von Chefredakteurin Anne Hoffmann. Seit dem Jahr 2009 war Hoffmann in journalistischer Verantwortung für "Die Aktuelle".
Funke richtete sich zudem an die Familie Schumacher, bat in einer Mitteilung von Freitagabend um Entschuldigung. "Dieser geschmacklose und irreführende Artikel hätte nie erscheinen dürfen. Er entspricht in keiner Weise den Standards von Journalismus, wie wir – und unsere Leserinnen und Leser – ihn bei einem Verlag wie Funke erwarten", betonte Funke-Zeitschriften-Geschäftsführerin Bianca Pohlmann.
"Michael Schumacher: Das erste Interview!": So lautete die Schlagzeile auf dem Titelblatt, dazu ein Foto von Michael Schumacher. Darunter prangte die kleinere Unterzeile "Es klingt täuschend echt". Lediglich im Innenteil der Zeitschrift fand sich der Hinweis, dass das Interview von einer Internetseite stamme, "die mit Künstlicher Intelligenz, kurz KI genannt, zu tun hat".
Seit dem Ski-Unfall von Michael Schumacher vor rund neun Jahren legt seine Familie großen Wert auf seine Privatsphäre und hält ihn aus der Öffentlichkeit heraus. Auch über seinen heutigen Gesundheitszustand ist nichts bekannt. So reagiert seine Familie nun auch auf das Fake-Interview. Gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur haben sie auf Anfrage mittlerweile bestätigt, rechtliche Schritte in die Wege leiten zu wollen.
(Mit Material von dpa)