Der deutsche Rennfahrer Sebastian Vettel steht für 2023 noch ohne Vertrag da. Dabei ist der viermalige Weltmeister nach Rekordchampion Lewis Hamilton (sieben Titel) der erfolgreichste Pilot im aktuellen Feld. Mit 35 Jahren gehört Vettel allerdings auch zur alten Garde. Bei den Top-Teams gehört jungen, hochtalentierten Fahrern wie Max Verstappen, Charles Leclerc oder George Russell die Zukunft.
Doch auch die Dienste von Vettel sind nach wie vor sehr gefragt. Wenn er ein schnelles Auto hat und in Form ist, kann Vettel mit der Spitze mithalten, das hat er immer wieder gezeigt. Im Fahrerfeld und bei den Teams genießt der Heppenheimer auch wegen seiner umgänglichen Art ein hohes Ansehen. Und von seiner Erfahrung aus 287 Rennen würde wohl jedes Team profitieren.
Doch noch immer gibt es mit seinem derzeitigen Team Aston Martin keine Einigung über eine Vertragsverlängerung. Der Sender BBC hatte darum vergangene Woche vom Interesse des britischen Traditionsteams McLaren an Vettel berichtet. Seitdem hat das Gerücht für viel Aufsehen gesorgt. Im Vorfeld des anstehenden Rennens in Frankreich (Sonntag, 15 Uhr) hat sich Vettel jetzt selbst dazu geäußert.
"Das sind nur Gerüchte", sagte er gegenüber "Bild". Aktuell befasse er sich nur mit seinem derzeitigen Arbeitgeber Aston Martin. "Ich bin nicht nur für Aston Martin der Plan A, sondern sie auch für mich. Wir werden jetzt langsam anfangen, zu sprechen."
Auch auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Rennwochenende wurde Vettel auf einen möglichen Verbleib bei Aston Martin angesprochen. "Ich denke, es gibt eine klare Absicht, miteinander weiterzumachen", zitiert ihn "formel1.de". Und: "Wir werden schon bald wissen, wo wir stehen."
Sportlich kann Vettel mit seinem Team derzeit nicht zufrieden sein. Aston Martin liegt auf dem vorletzten Platz der Teamwertung. Mit dem unterlegenen Auto sind Podiumsplätze, geschweige denn Rennsiege, für Vettel aktuell unerreichbar. Doch nach der Übernahme von Multimilliardär Lawrence Stroll befindet sich das Team im Umbruch. Durch die neuen finanziellen Möglichkeiten ist das Potenzial riesig – und Fortschritte sind in Teilen erkennbar.
Vettel will abwarten, ob und wie sehr sich sein Team verbessern kann, bevor er seine Entscheidung trifft. Mike Krack, der Teamchef von Aston Martin, hatte kürzlich verkündet, er wolle Vettel mit technischen Fortschritten zum Bleiben bewegen.
Nach dem Rennen in Frankreich zieht der Formel-1-Zirkus weiter nach Ungarn, wo am 31. Juli das letzte Rennen vor der Sommerpause startet. Viele Teams klären in der dann fast zweimonatigen Rennpause die letzten noch offenen Personalfragen. Spätestens Ende August sind dann meist alle Cockpits vergeben. Auch Vettels Zukunft sollte dann geklärt sein.
(nik)