Mit verhältnismäßig wenig Spannung an der Spitze ist die zurückliegende Saison in der Formel 1 Ende November vergangenen Jahres zu Ende gegangen. Bereits Monate zuvor stand Max Verstappen als Weltmeister fest, in der Konstrukteurswertung hatte sein Rennstall Red Bull letztlich mehr als doppelt so viele Punkte wie der Zweitplatzierte Mercedes.
Zumindest dahinter hatte die Rennserie aber einiges an Nervenkitzel parat, lange duellierten sich Ferrari und Mercedes um die Vize-Weltmeisterschaft, ohnehin war das Fahrerfeld an der Spitze mit Ausnahme von Verstappen sehr eng.
Ein Team, was in puncto Aufregung unterdessen wenig zu bieten hatte, war Alfa Romeo. Nur 16 Punkte konnten die Fahrer Valterri Bottas und Zhou Guanyu insgesamt in der vergangenen Saison einfahren, was den vorletzten Platz in der Gesamtwertung bedeutete. Schlechter war nur der US-amerikanische Rennstall Haas mit 12 Punkten. In der kommenden Saison wird Alfa Romeo allerdings nicht mehr in der Formel 1 vertreten sein.
Das hat nichts mit den Leistungen zu tun, sondern ist in der Motorsport-Königsklasse gängige Praxis. Nach fünf Jahren zieht sich der Titelsponsor Alfa Romeo zurück, weshalb das dahinterstehende Sauber-Team einen neuen Namen benötigt. Dieser sorgt nun bereits im Vorfeld für einige Komplikationen.
Zur neuen Saison wird Sauber nämlich als "Stake F1 Team Kick Sauber" an den Start gehen, zumindest an einem Großteil der Rennwochenenden. Diversen Medienberichten zufolge dürfte es damit nämlich in einigen Länder Probleme geben.
Der Hintergrund: Hinter "Stake" steckt ein Anbieter von Krypto-Glücksspielen. Statt mit herkömmlichem Geld kann dort mit Kryptowährung gespielt werden. In vielen Ländern, die auch Formel-1-Rennen austragen, ist Werbung für Glücksspiel aber gesetzlich verboten.
Für den Rennkalender 2024 gäbe es Einschränkungen in Bahrain, Brasilien, China, Japan, Katar, Saudi-Arabien, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In Australien ist das Werben für Glücksspiel gänzlich verboten.
Berichten zufolge könnte sich der Rennstall an den betroffenen Rennwochenenden deswegen in "Kick F1 Team" umbenennen, um überhaupt antreten zu dürfen. Stake soll die Namensanpassung bereits bestätigt haben.
Bereits in der Vergangenheit musste der Glücksspielanbieter Anpassungen an den Rennboliden vornehmen. So prangerte in der zurückliegenden Saison das Logo von Stake in der Regel auf dem Heckflügel des Wagens – bei einigen Grand Prixs stand stattdessen allerdings nur "Kick", die eigenen Live-Streaming-Plattform.
Ab dem Jahr 2026 folgt dann die Übernahme des Sauber-Teams von Audi. Bis dahin wird der deutsche Automobilhersteller die Mehrheit der Anteile erwerben und mit einem eigenen Auto an den Start gehen.