Mick Schumacher hatte sich sein Formel-1-Jahr 2023 vermutlich anders vorgestellt. Zumindest hat er es sich mit einem besseren Ende ausgemalt.
Nachdem er nach der Saison 2022 kein Cockpit mehr beim Haas-Team bekommen hatte, bekam er auch kein Angebot eines anderen Rennstalls. Er musste daher in die zweite Reihe zurück, wurde Testfahrer beim Mercedes-Team um Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton. Da aber weder Hamilton noch George Russell bei einem Rennen fehlten, blieb Mick Schumacher an Rennsonntagen nur die Rolle des Zuschauers über.
Immerhin gab es dennoch ein Sonderlob von Hamilton an den Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher. Beim Rennen in Barcelona holte der Mercedes-Rennstall mit dem zweiten und dritten Platz im Juni das erste Doppel-Podium der Saison. Hamilton bedachte im Rahmen dessen auch die Leistung von Schumacher.
Nach dem Rennen lobte er den Ersatzfahrer: "Wir haben ein großartiges Team mit Mick, der am Freitagabend wieder im Simulator war und großartige Arbeit geleistet hat, die uns geholfen hat, am Samstag auf den richtigen Weg zu kommen."
Trotz des Lobes von Hamilton zog sich die Saison aus Sicht von Schumacher wie ein zäher Kaugummi. Als Nyck de Vries bei AlphaTauri gehen musste, gab es zwar kurzzeitig Hoffnung für den 24-jährigen Deutschen. Ein ernsthafter Kandidat scheint er aber wohl nicht gewesen zu sein. Letztlich erhielt der erfahrene Daniel Ricciardo den Vorzug.
Auch der zwischenzeitlich hart kritisierte Williams-Pilot Logan Sargeant fing sich wieder und wurde nicht während der Saison ersetzt. Ob er noch ein weiteres Jahr in der Formel 1 bekommt, ist zwar nicht bestätigt, aber selbst wenn, wird Schumacher wohl kein Kandidat sein, da er mittlerweile als Langstrecken-Fahrer für das WEC-Team von Alpine bestätigt wurde.
Den Verlauf des vergangenen Jahres kommentierte Schumacher nun in einem Beitrag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Darin bedankte er sich zunächst bei den Menschen, "die dieses Jahr so gut wie möglich gemacht haben". Gleichzeitig hätten einige Menschen dafür gesorgt, "dass ich nie etwas als selbstverständlich ansehe." Wen genau er meint, machte er nicht klar.
Danach kam er kurz auf die Saison zu sprechen, die er als "hart" bezeichnete, besonders, weil er nicht an einem Rennen teilgenommen hat. "Aber bald geht es wieder los", fügte er an und blickte damit schon in die Zukunft auf sein Alpine-Engagement. Diesbezüglich teilte er mit: "Ich freue mich sehr darauf, nächstes Jahr wieder Rennen zu fahren, also Prost darauf! Macht euch bereit und Rock 'n' Roll 2024 ..."
Für den Schritt, in die Langstrecken-WM einzusteigen, bekam Schumacher zuletzt Lob vom ehemaligen Rennfahrer und Motorsport-Experten Christian Danner. Er stellte aber auch fest: "In der Langstrecken-WM zu fahren, ist hundertprozentig kein Rückfahrt-Ticket in die Formel 1 – auf gar keinen Fall. Das ist eine andere Liga des Motorsports." Er machte es noch klarer und betonte, dass die WEC "mit der Formel 1 de facto nichts zu tun" habe.