Nach zwei Jahren inmitten des weltweiten Formel-1-Trubels dürfte Mick Schumacher nun eine entspanntere Saison erleben. Der 23-Jährige hat sich zwar vorgenommen, bei jedem der 23 Rennen vor Ort zu sein, viel Zeit auf der Strecke wird er jedoch nicht verbringen.
Denn nach zwei Jahren als Stammfahrer beim US-Team Haas ist er in dieser Saison nur noch Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes.
Ex-Formel-1-Fahrer Pascal Wehrlein, der selbst mal Testfahrer bei Mercedes gewesen ist, erklärte bereits, dass auf Schumacher vor allem viel Arbeit im Simulator des Rennstalls warten werde. Doch der Sohn von Rennfahrerlegende Michael Schumacher hat weiterhin ein großes Ziel vor Augen: "Ich glaube, dass ich in der Lage bin, Weltmeister zu werden, wenn ich zur richtigen Zeit im richtigen Auto sitze", verkündete er.
Ob es in diesem Jahr schon der Fall gewesen wäre, ist fraglich. Aber es gab zumindest die Chance, als Stammfahrer für ein Team an den Start zu gehen. Das enthüllte nun ein Formel-1-Teamchef und nannten auch direkt den Grund, warum es nicht klappte.
"Ich hätte den Mick eigentlich gerne im Auto gehabt. Ich bin davon überzeugt, dass der Mick talentiert ist und dass er auch das Zeug hat, erfolgreich Formel 1 zu fahren", enthüllt Franz Tost, Teamchef beim Rennstall Alpha Tauri im Interview mit RTL. Für den Österreicher, der dem Team seit 2006 vorsteht, sei Schumacher ein ernsthaftes Thema gewesen.
Bis 2020 ging Alpha Tauri noch unter dem Namen Toro Rosso an den Start. Dann wurde das Junior-Team von Red Bull nach der hauseigenen Modemarke benannt. Im damaligen Toro Rosso feierte auch Sebastian Vettel unter anderem seinen ersten Rennsieg.
Und genau darin liegt auch das Problem, dass Schumacher nicht wechseln konnte. Die genauen Umstände will Tost nicht nennen, macht jedoch klar, dass es "andere Umstände" und "politische Gründe" gab.
Denn Schumacher war bis zum Ende der vergangenen Saison Teil der Ferrari Drivers Academy. Sie förderten ihn und sorgten dafür, dass er 2021 seinen Platz im Haas bekam. Für einen Wechsel zur Konkurrenz ins große Red-Bull-Lager hätte es eine Freigabe des italienischen Rennstalls gebraucht.
Dass Mick nun bei Mercedes nur eine untergeordnete Rolle spielt, sieht der erfahrene Teamboss aber als kein großes Problem an. "Weil das ein sehr, sehr gutes Team ist, eines der besten in der Formel 1, da kann er natürlich sehr, sehr viel lernen."
Zudem gäbe es die Optionen, dass er in den Freitagstrainings statt Lewis Hamilton oder George Russell auf der Strecke unterwegs sein könne.
Die Zeit bei den Silberpfeilen könnte er dafür nutzen, um an Selbstvertrauen zu gewinnen und sein technisches Verständnis zu steigern, um so irgendwann ins Starterfeld zurückzukehren.