Als letzter verbliebener deutscher Fahrer hält Nico Hülkenberg in der Formel 1 die Fahne hoch. Beim Rennen in Japan am Sonntag fuhr der Haas-Pilot als Elfter über die Ziellinie und verpasste die Punkteränge damit nur knapp.
Immer wieder sorgt der gebürtige Emmericher vor allem mit guten Qualifying-Leistungen für Aufsehen. Schon öfter hat sich Hülkenberg mit seinem eigentlich unterlegenen Rennwagen für die Top Ten der Startaufstellung qualifiziert.
Das vergangene Rennen nahm der Deutsche von Startplatz Zwölf aus in Angriff. Deshalb und wegen eines schlechten Starts reichte es in Suzuka jedoch nicht für Punkte.
Sein Rennstall, der in der vergangenen Saison den letzten Platz der Teamwertung belegt hatte, hat sich 2024 allerdings deutlich verbessert. Hülkenberg und sein Teamkollege Kevin Magnussen können mit dem Mittelfeld mithalten und haben immer wieder Chancen auf Top-Ten-Platzierungen.
TV-Experte Ralf Schumacher ist dennoch nicht überzeugt. Nach dem Japan-Rennen hat er Hülkenberg im Interview mit dem Sender Sky zu einem drastischen Schritt geraten.
Auf die Frage von Sky-Kommentator Sascha Roos, ob Hülkenberg nicht über 2024 bei Haas bleiben sollte, sagte Schumacher klar: "Nein, sicherlich nicht. Haas ist sicherlich ein tolles Team und es wird da auch alles besser werden, aber die Struktur steht nicht Richtung Zukunft und blickt auch nicht Richtung Zukunft."
Schumacher erklärte weiter: "Investitionen stehen an, werden aber nicht gemacht, weil [Teambesitzer, Anm. d. Red.] Gene Haas da andere Vorstellungen hat. Es ist ein schönes, kleines Team für Neueinsteiger wie Oliver Bearman."
Ferrari-Junior Oliver Bearman gilt als heißer Kandidat für eines der Cockpits bei Haas 2025. Die Scuderia stellt Haas unter anderem den Motor zur Verfügung und könnte darauf pochen, als Gegenleistung ihr vielversprechendes Fahrertalent bei dem US-Rennstall zu parken.
Nico Hülkenbergs Vertrag bei Haas endet 2024. F1-Experte Ralf Schumacher rät dem 36-Jährigen in dem Interview mit Sky, den US-Rennstall danach zu verlassen.
Hülkenberg selbst hatte sich nach dem Japan-Rennen verhalten positiv über sein Team geäußert. Er nehme nun mit, "dass wir auf einer Strecke, auf der wir auch Schmerzen hatten, konkurrenzfähig waren und im Vergleich mit den anderen Mittelfeldteams mithalten konnten."
Mit Blick auf den guten Saisonstart seines Teams zieht "Hulk" ein versöhnliches Fazit. Auf vier sehr unterschiedlichen Rennstrecken habe man gesehen, dass Haas konkurrenzfähig sei. "Das haben wir nicht erwartet, dass es so gut ist. Ich bin happy und heiß auf mehr."