Mick Schumacher hat zuletzt sein Stammcockpit bei Team Haas verloren. Jetzt wartet er auf seine zweite Chance in der Formel 1. Bild: www.imago-images.de / Motorsport Images
Formel 1
2026 wird Audi mit einem eigenen Team in der Formel 1 an den Start gehen. "Ich hoffe, wir werden einen deutschen Fahrer haben", erklärte der Vorstandsvorsitzende Markus Duesmann im August bei Verkündung der Pläne.
Die Liste der vielversprechenden deutschen Nachwuchspiloten ist jedoch kurz: Mick Schumacher steht drauf, sonst gibt es in der Alterskategorie unter 35 aktuell keinen, der Formel-1-Erfahrung hat. Nachdem er sein Stammcockpit bei Team Haas zuletzt verloren hat, wird Schumacher dieses Jahr als Testfahrer bei Mercedes aushelfen. Währenddessen hofft er, dass ihm jemand ein Stammcockpit fürs kommende Jahr anbietet.
Doch auch ein Angebot von Audi hat Schumacher noch nicht sicher. Im Gespräch mit der dpa relativierte zuletzt Adam Baker, der Leiter des F1-Projekts bei Audi, die Aussagen des Konzern-Chefs.
Ingenieur und Jurist Adam Baker soll für Audi einen brandneuen Rennstall aus dem Boden stampfen.Bild: dpa / Daniel Löb
"Performance hat Priorität": Audi will binnen drei Jahren "um Siege kämpfen"
"Es wäre natürlich attraktiv", gesteht Baker beim Gedanken an eine Zusammenarbeit mit dem 23-jährigen Schumacher. "Aber für uns hat die Performance der Fahrer Priorität", stellt er klar.
Schumacher war in den letzten zwei Jahren für Team Haas 43 Mal an den Start gegangen, in Silverstone und Spielberg fuhr er im Juli erstmals Punkte ein. Im Saison-Endspurt konnte er diese ersten Erfolge jedoch nicht bestätigen, zudem verfolgt ihn bis heute die Kritik von Haas-Boss Günther Steiner wegen seiner vielen Unfälle. Als letzter deutscher Nachwuchspilot darf er sich trotzdem Hoffnungen auf eine zweite Chance in der Formel 1 machen.
Allerdings sei die Frage nach den Piloten für 2026 "zu weit weg", um eine Prognose abzugeben, findet Baker. Bis dahin könnte Schumacher schon bei einem anderen Team richtig durchstarten, oder bei Mercedes selbst als dritter Fahrer unten durch sein.
Bei Audi läuft die Vorbereitung auf den Formel 1-Einstieg derweil auf Hochtouren: Das Traditionsteam Sauber will dem neuen Rennstall die Chassis stellen, den Motor will Audi selbst entwickeln. "Es ist das erste Mal seit 2009, dass eine Power Unit in Deutschland entwickelt wird", erklärt Baker stolz.
Aufgrund einer Partnerschaft mit Fiat tritt Team Sauber aktuell unter dem Namen "Alfa Romeo Racing" an.Bild: www.imago-images.de / HochZwei
Über 200 Mitarbeiter arbeiten bereits an dem Projekt, aktuell sucht die Volkswagentochter noch nach einem Entwicklungsfahrer für den Fahrsimulator. Nach dem F1-Einstieg will Audi binnen drei Jahren in der Lage sein, "um Siege kämpfen zu können", wie Baker hofft.
Dabei hilft dem neuen Rennstall eine ab 2026 greifende Änderung des technischen Reglements, die den Autobauern erlaubt, deutlich mehr Geld in den neuen Boliden zu investieren. Trotzdem ist ungewiss, wie groß der Rückstand zur Konkurrenz sein wird. "Das erste und zweite Jahr kann auch hart werden", weiß Baker. Der Leistungsdruck sei bereits jetzt spürbar.
Der FC Bayern ist in der Bundesliga weiterhin auf Erfolgskurs. Nachdem er in der Vorwoche nur ein 1:1 gegen Borussia Dortmund holte, brachte sich der Rekordmeister mit einem – zwischendurch knappen – 4:2 gegen Heidenheim zurück in die Erfolgsspur.