Mick Schumacher kann sich glücklich schätzen, dass einer seiner größten Fürsprecher zu den einflussreichsten Personen in der Formel 1 gehört. In den vergangenen Jahren hat sich Toto Wolff, Motorsportchef bei Mercedes und Miteigentümer des Rennstalls, immer wieder in den höchsten Tönen über Schumacher geäußert.
Nur: Für einen Stammplatz in der kommenden Formel-1-Saison hat das bislang nicht gereicht.
Seit 2023 ist Mick Schumacher Ersatzfahrer bei Mercedes. Die zwei Saisons davor ging er für Haas in der Formel 1 an den Start, leistete sich dort aber zu viele Fehler und bewies im Allgemeinen nicht das Niveau, das es benötigt, um in der Motorsport-Königsklasse mithalten zu können. Seitdem wartet er auf ein erneutes Engagement in der Formel 1.
Und bekommt immer mal wieder Chancen, sich zu beweisen.
Nachdem festgestanden hatte, dass Esteban Ocon seinen Platz in der kommenden Saison bei Alpine verlieren wird, suchte der zu Renault gehörende Rennstall nach einem neuen Fahrer. In der engeren Auswahl: Mick Schumacher und Jack Doohan. Der Kontakt zu Schumacher war auch deswegen naheliegend, weil er seit November 2023 für Alpine bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start geht.
Doohan und Schumacher fuhren also vor dem britischen Grand-Prix-Wochenende auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich um einen Platz im Alpine-Cockpit. Eine befremdliche Erfahrung, wie der 21-jährige Australier, der sich in dem Duell durchsetzten konnte, nun erzählte.
"Es war seltsam", sagte Doohan im Gespräch mit "formula1.com". Denn: Die Väter der beiden sind gut befreundet, Mick ist sogar nach dem Vater von Jack Doohan benannt worden. Und auch die Söhne pflegen ein freundschaftliches Verhältnis zueinander.
Er habe es "einfach nur als Arbeit" verstanden, sagte Doohan weiter. "Ich habe nicht anders darüber gedacht, als dass ich am Ende des Tages einfach ins Auto steige und so schnell fahre, wie ich kann."
Während des Rennens, sei es "egal", wer neben ihm sitzt, führte der 21-Jährige weiter aus. "Das bedeutet nicht, dass ich außerhalb des Autos anders sein werde. Aber wenn ich einsteige, habe ich die Einstellung, so schnell zu sein, wie ich kann."
Für Jack Doohan hatte das "Shootout" letztlich das glücklichere Ergebnis. Und das, obwohl sich Toto Wolff auch nach dem Duell abermals positiv über seinen Schützling geäußert hatte.
"Er hat echt abgeliefert, das freut mich auch zu hören", sagte Wolff am Rande des Rennens von Silverstone. "Das ist die Message, die ich bekommen habe. Sie sind super zufrieden, aber das war auch nicht anders zu erwarten."
Selbes Szenario, wenige Monate später. Bei Williams, dem Schwesterteam von Mercedes, tut sich ein Cockpit-Platz auf. Wolff macht sich für Schumacher stark – der am Ende leer ausgeht. Die Möglichkeiten für den 25-Jährigen werden rapide weniger.