Für viele Beobachter mag die Premieren-Saison von Mick Schumacher enttäuschend wirken. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher fuhr in der Formel 1 dem Feld die meiste Zeit nur hinterher. Er holte keinen einzigen Punkt, von Siegen oder Podestplätzen ganz zu schweigen.
Doch wer sich mit der Rennserie auskennt, der weiß Schumachers Leistungen einzuordnen: In seinem unterlegenen Auto konnte Mick schlicht nicht viel ausrichten. Dass das allen Beteiligten und auch der Öffentlichkeit von Anfang an klar gewesen war, habe viel Druck von seinen Schultern genommen, sagt der Haas-Pilot jetzt gegenüber Formel1.de.
"Was die Leute betrifft, die den Sport kennen und verstehen, ist klar: Sie sehen, was ich leiste", erzählt Schumacher, der dennoch natürlich lieber ein konkurrenzfähiges Auto gehabt hätte. "Ich hätte es genossen, den Druck zu haben, jedes Wochenende Punkte zu holen, dort vorne dabei zu sein und zu kämpfen." Weil das bei seinem Team Haas nicht möglich war, musste er sich also vor allem mit letzten und vorletzten Plätzen begnügen.
Keine einfache Situation für einen jungen, ambitionierten Rennfahrer. Doch die Tatsache, dass Schumacher bereits bei seinem Einstieg einen Mehrjahresvertrag bekam, habe die Situation für ihn leichter gemacht. "Da gibt es nicht den Druck, sich fragen zu müssen, was man nächstes Jahr machen wird. Wenn du die meiste Zeit deine Leistung bringst, hast du ein Cockpit für nächstes Jahr", erklärt er. Auf die Frage, ob die Formel 1 also schwieriger war als erwartet, antwortet der Haas-Pilot somit: "Nicht schwieriger. Um ehrlich zu sein, war es einfacher, als ich erwartet hatte."
Der Deutsche hofft jetzt, dass sein Rennstall in der kommenden Saison konkurrenzfähiger sein wird. Weil dann neue technische Regeln gelten, müssen alle Teams ihre Autos grundlegend umbauen. Viele Experten erwarten, dass so die alte Hackordnung durcheinandergewürfelt und die Teams näher zusammenliegen werden.
(nik)