Nach Mick Schumachers ersten Punkterfolgen in Silverstone und Spielberg sah es schon so aus, als hätte sich der 23-Jährige eine Zukunft in der Formel 1 gesichert. Doch in den darauffolgenden zehn Rennen konnte er keine einstelligen Platzierungen mehr einfahren.
Auch beim Großen Preis von Brasilien reichte es am Sonntag nur für Platz 13. Im Qualifying wurde er zudem Letzter, während Teamkollege Kevin Magnussen im selben Auto auf die Pole Position fuhr.
Wie "Bild" berichtet, ist Schumachers Zeit als Starter bei Team Haas daher vorbei. Demnach habe sich Haas-Boss Günther Steiner nun endgültig auf Nico Hülkenberg als zweiten Fahrer neben Kevin Magnussen für die neue Saison festgelegt. "Wir müssen nur noch Details klären", hatte der 57-Jährige bereits am Wochenende angeteasert, ohne den Namen zu verraten.
Da auch alle anderen Cockpits für 2023 schon besetzt sind, bleibt für Mick Schumacher nur noch eine Mini-Hoffnung auf ein Stammcockpit: Der 21-jährige Logan Sargeant, mit dem der britische Rennstall Williams ins kommende Rennjahr gehen will, hat noch keine Superlizenz.
Um die zu bekommen, muss der US-Amerikaner im letzten Saisonrennen der FIA-Formel 2 seinen dritten Platz im Gesamtklassement bestätigen. Sollte er scheitern, muss Williams das zweite Cockpit neu besetzen. Auch Mick Schumacher wäre dann wohl eine Option.
Andernfalls wird der Deutsche im kommenden Jahr nicht in der Formel 1 starten. Ein Wechsel in eine andere Rennserie – wie vom langjährigen F1-Boss Bernie Ecclestone vorgeschlagen – kann sich Schumacher wohl nicht vorstellen. "Ich werde die Formel 1 nicht vergessen. Dazu liebe ich sie zu sehr", hatte er zuletzt angekündigt.
Als letzte Option bliebe ihm, als Ersatzfahrer auf seine nächste Chance in der Formel 1 zu lauern. RTL-Experte Felix Görner ist sich sicher: "Er wird wahrscheinlich Testfahrer bei den Mercedes-Teams", schreibt Görner in seiner Kolumne auf "sport.de".
Mercedes-Boss Toto Wolff sieht sich als Wegbegleiter der Schumachers, will Mick auch in Zukunft in der Formel 1 sehen. "Falls sich die Möglichkeit ergebe [Schumacher als Ersatzpilot zu verpflichten], wäre Mercedes offen", hat Wolff bereits angekündigt.
Allerdings hat Mercedes mit Ex-Weltmeister Lewis Hamilton und Nachwuchshoffnung George Russell, der in Brasilien gerade seinen ersten F1-Sieg feierte, zwei Top-Piloten am Start. Sich gegen diese beiden Schwergewichte durchzusetzen, wird für Schumacher eine Herkules-Aufgabe.
Gleichzeitig würde sich Schumacher durch ein Engagement als Ersatzfahrer "warmhalten" für die nächste Verhandlungsrunde, wenn die Cockpits für 2024 vergeben werden. "Wenn Audi 2024 bei Sauber (Alfa Romeo) einsteigt, bietet sich dort vielleicht Schumachers Comeback-Möglichkeit", glaubt Felix Görner. "Das dürfte der Plan B sein."