Red-Bull-Berater Helmut Marko gilt als Ziehvater von Max Verstappen in der Formel 1. Es war der Österreicher, der Verstappen 2015 als damals 17-Jährigen in die Formel 1 holte. Auch ein Jahr später zog Helmut Marko die Fäden, als Verstappen von Red Bulls Junior-Team Toro Rosso ins Hauptteam der Bullen wechselte.
Wie wohl kein zweiter hat "der Doktor" ein Gespür für fahrerisches Talent. Vor Verstappen hatte Helmut Marko bereits Sebastian Vettel groß gemacht. Ihn lotste er 2009 zu Red Bull – und begründete so die erfolgreichste Ära des Rennstalls, in der Vettel und das Team vier Fahrer- und ebenso viele Konstrukteurstitel holten.
So wie Vettel jahrelang alle seine Teamkollegen alt aussehen ließ, ist heute auch der Platz neben Verstappen eine undankbare Aufgabe. Dass der Niederländer seit über einem Jahr dem ganzen Feld davon fährt, wirft vor allem ein schlechtes Licht auf seinen Teamkollegen – der ja im gleichen Auto sitzt.
Seit 2021 heißt der zweite Fahrer bei Red Bull Sergio Pérez. Obwohl der erfahrene Mexikaner immer mal wieder gegen Verstappen auftrumpfen kann und vor allem auf Stadtkursen als einer der besten Fahrer im Feld gilt, liegt Pérez nach sechs absolvierten Saisonrennen schon 39 Punkte hinter Verstappen.
Angesichts der Überlegenheit des diesjährigen Red Bulls, ist Pérez für viele Fans die letzte Hoffnung auf einen spannenden WM-Fight. Doch Helmut Marko bemüht sich jetzt, ihnen diesen Zahn schnell zu ziehen.
In einem Interview mit "oe24" sagte der Red-Bull-Berater auf die Frage, ob er im Kampf um den Titel mit mehr Gegenwehr von Sergio Pérez gerechnet habe, kurz und knapp: "Das hat sich erledigt." Helmut Marko zufolge gab es nie ein wirkliches Duell um den WM-Titel zwischen den beiden Teamkollegen. "In Wahrheit hat Max nie eine ernsthafte Gefahr in Pérez gesehen", sagte der 80-Jährige.
Dass ein Red-Bull-Funktionär einen der amtierenden Fahrer des Teams so hart abstraft, ist ungewöhnlich. Allerdings ist Verstappen seit Jahren die klare und unangefochtene Nummer Eins im Team. Dass der zweite Fahrer nur dazu da ist, ihm zuzuarbeiten und dem Team die Konstrukteurswertung zu sichern, ist ein offenes Geheimnis.
"Ich hab Max vor ein paar Jahren mit Senna [Ayrton Senna, dreifacher F1-Weltmeister aus Brasilien, Anm. d. Red.] verglichen und wurde belächelt. Langsam gehen den Besserwissern von damals die Argumente aus", sagte Marko in dem Interview weiter. "Die unglaubliche Qualifying-Runde, die er am Samstag in Monaco hingelegt hat, kommt schon nahe heran an Senna", erläuterte Marko. Für ihn steht fest: "Max ist unter allen Bedingungen der Beste."