Stefano Domenicali sieht im Ablauf der Grand Prix Optimierungspotenzial. Bild: dpa / Hasan Bratic
Formel 1
28.03.2023, 12:4028.03.2023, 13:46
Die Renn-Wochenenden in der F1 laufen alles andere als optimal ab. Das findet zumindest Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali. Für die Zuschauer:innen ist seiner Meinung nach aus dem Format des Grand Prix noch einiges herauszuholen. Nun spricht er über große mögliche Änderungen.
Stefano Domenicali hat eine klare Meinung zu den Freien Trainings.Bild: IMAGO / nordphoto GmbH
Bereits vergangenes Wochenende hat er beim Eröffnungsrennen der MotoGP in Portugal etwa seine Meinung zu den Freien Trainings offenbart. Der 57-Jährige hat erklärt, dass er diese bei den Grands Prix für unnötig hält.
Fragezeichen um Freie Trainings in der Formel 1
Konkret sagte er gegenüber dem portugiesischen Fernsehsender SportTV: "Ich bin ein Befürworter der Abschaffung der Freien Trainings, die für die Ingenieure von großem Nutzen sind, aber von der Öffentlichkeit nicht gern gesehen werden."
Liberty Media, der Eigentümer der Formel 1, hat bereits mehrfach bewiesen, dass man sich nicht vor Änderungen in der Rennserie scheut und auch mal neue Grenzen setzt. Das zeigte etwa die Einführung der Sprintrennen.
Bisher haben die Freien Trainings einen festen Platz im Ablauf eines Grand Prix. Regulär finden an einem Renn-Wochenende am Freitag zwei Freie Trainings statt. Am Samstag folgt dann das dritte und die Qualifikation für das Rennen am Sonntag.
Änderung bei Freien Trainings bei Grand Prix in der Saison 2023
Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Ablauf hinterfragt wird: In der Saison 2023 wird es etwa erstmals sechs Sprintrennen mit nur zwei Freien Trainings am Wochenende geben.
Eine komplette Abschaffung ist unwahrscheinlich, trotz der Andeutungen von Stefano Domenicali. Wegen des geltenden Testverbots während der Saison sind für die Teams die einzelnen Sessions fundamental. Sie sind auf jede Einheit angewiesen, um neue Entwicklungen ausprobieren zu können.
Die Freien Trainings sind fester Bestandteil eines Grand Prix. Bild: AP / Peter Dejong
Auch die Zuschauendenzahlen deuten darauf hin, dass es durchaus Interesse an den Trainingsfahrten gibt, wie etwa Sky Sport als übertragender Sender schreibt.
Stefano Domenicali spricht über mögliche Änderungen in der Formel 1
Wie also könnte der Grand Prix optimiert werden? Es ist wahrscheinlich, dass die Freien Trainings zwar weiterhin stattfinden, aber aufgewertet werden. Dafür kommen mehrere Änderungen infrage, wie Domenicali andeutet. Derzeit würden verschiedene Formate für die Wochenenden geprüft.
Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update!
Hier findest du unseren
Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne
hier auch auf Instagram.
Wie das aussehen könnte, hatte der ehemalige Ferrari-Teamchef bereits im vergangenen Jahr verraten. Auch gegenüber der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" hatte er sich zu Umstrukturierungen der Rennwochenenden geäußert:
"Ich will, dass die Fahrer ständig um etwas kämpfen müssen. Sprintrennen sind nur das erste Beispiel, und sie sind verbesserungsfähig. Ich will, dass auch Freie Trainings am Freitag aufgewertet und vielleicht dafür Punkte vergeben werden. Ich will, dass der Freitag mehr Relevanz erhält, im Hinblick auf ein Rennen am Samstag, möglicherweise anstelle eines dritten Trainings, möglicherweise auch mit dem Stilmittel einer umgedrehten Startaufstellung."
Allerdings dürfte die Einführung einer umgedrehten Startaufstellung nach Auffassung Domenicali den Fans nicht gefallen. Trotzdem werde alles "auf den Tisch" gelegt.
Er persönlich ist offenbar überzeugt von dem Konzept: "Wir haben bei einigen Gelegenheiten erlebt, wie spannend es ist, wenn die Stars zu Aufholjagden gezwungen sind, wir erhalten mehr Überholmanöver." Deshalb gebe es die Verpflichtung, das auch "alles ins Auge" zu fassen.
Im Sommer war es noch "totaler Quatsch", jetzt ist es offiziell: Jürgen Klopp wird "Head of Global Soccer" bei Red Bull. Eine Meldung, die es so bereits im Sommer gab, jedoch von Klopp-Berater Mark Kosicke dementiert wurde und gegen die sich auch der Getränkehersteller "vehement" wehrte. Aus Sicht von Fußballromantiker:innen ist diese News eine echte Hiobsbotschaft.