Für Red Bull könnte es in der Formel 1 kaum besser laufen. Auch der Große Preis von Aserbaidschan am Sonntag zeigte mal wieder: Die Kräfteverhältnisse sind klar gesetzt. Mit dem Mexikaner Sergio Pérez holte zum vierten Mal in Folge ein Fahrer von Red Bull den Sieg.
Diese Bullen-Power könnte bei den Zuschauer:innen jedoch eher für Langeweile statt Begeisterung sorgen. Dazu äußert sich jetzt Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Auch das Team von Mercedes war beim Großen Preis von Aserbaidschan angetreten. Seine Fahrer Lewis Hamilton und George Russell konnten sich jedoch ebenfalls nicht gegen Red Bull durchsetzen. Sie belegten nur Platz sechs und acht.
"Es war kein Thriller. Es gab kaum Überholmanöver, trotz großer Geschwindigkeitsunterschiede", fasst Toto Wolff das Rennen nun zusammen. So ein Wettkampf sei kein "großes Entertainment".
Wolff zufolge sei es schier unmöglich, zu überholen. Das sei nur dann denkbar, wenn einer der Fahrer an der Spitze einen Fehler begehe.
Ein abschließendes Fazit zu den Regeländerungen von 2022 will Wolff dann aber doch nicht ziehen. Die Neuerungen sollten unter anderem Überholmanöver erleichtern. "Nach einem Renn-Wochenende wie diesem müssen wir nicht alles (...) über den Haufen werfen", findet der Mercedes-Teamchef.
Der 53-Jährige will jedoch trotzdem keine Rennen wie den Großen Preis von Aserbaidschan am Sonntag mehr erleben. Es gehe darum, herauszufinden, wie derartige Rennen verhindert werden können.
Verantwortlich für die fehlende Spannung ist die Monotonie an der Formel-1-Spitze. Die laufende Saison wird klar von Red Bull dominiert. Am Sonntag fuhr Sergio Pérez nicht nur den vierten Sieg in Folge ein. Red Bull gelang mit Max Verstappen auf Platz zwei sogar ein Doppel-Sieg.
"Zwei Autos fahren einsam in den Sonnenuntergang", so resümiert Toto Wolff den Verlauf des Rennens in Baku. Diese Formation hat System. Zuschauer:innen erleben die Übermacht der Bullen schon die gesamte Saison.
Mercedes-Boss Wolff spricht hier von einem "Muster". "Es gibt zwei Red Bulls, dahinter gibt es sechs Autos und dann kommt weit weg der Rest des Feldes", erklärt er.
Daran müsse sich etwas ändern. Von Regel-Neuerungen scheint Wolff nichts zu halten. Er setzt auf die Stärke seines Teams: "Wir müssen einfach aufgrund unserer Leistung gewinnen und das bedeutet, cleverer zu sein als Red Bull."