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Formel-1-Fahrer Vettel setzt klares Zeichen: "Sport bereit" für schwulen Fahrer

Monaco, Monte Carlo - May 29, 2022: FIA Formula 1 World Championship, Monaco Grand Prix with Sebastian Vettel, Aston Martin Aramco Cognizant F1 Team. Mandoga Media Germany
Sebastian Vettel weist in der Formel 1 regelmäßig auf bestehende Missstände hin. Bild: Mandoga Media / Mandoga Media
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Formel-1-Star Vettel setzt historisches Zeichen für Queer-Community

11.06.2022, 11:4111.06.2022, 11:48
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Kaum ein Wettbewerb ist so wenig divers wie die Formel 1: Fast alle Fahrer sind weiß, reich und männlich. Keine einzige Frau hatte bislang Zutritt zu diesem elitären Kreis. In der über 70-jährigen Geschichte der Rennserie ist Mercedes-Pilot Lewis Hamilton der bisher einzige schwarze F1-Fahrer. Und zumindest offiziell ist nie ein homosexueller Mann Formel 1 gefahren.

Ein Zustand, den Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel vor dem anstehenden Rennen in Baku (Sonntag, 13 Uhr MEZ) kritisiert hat. "Homophobie ist ein Vorurteil, und Vorurteile sind falsch. So einfach ist das", sagte Vettel dem britischen Queer-Magazin "Attitude". Der Deutsche ist als erster Formel-1-Fahrer überhaupt auf dem "Attitude"-Cover abgebildet.

Der viermalige Weltmeister kann nicht glauben, dass kein einziger der bisherigen F1-Fahrer schwul war. Vielmehr sei es für sie, wie im Profifußball, schlicht nicht möglich gewesen, sich zu outen.

Vettels Erklärung: Rennfahrer müssten "dem alten Bild eines Spielers oder Fahrers als 'Held' mit bestimmten Kriterien entsprechen". Doch diese seien schlicht falsch. "Es erfordert enormen Mut, sein wahres Ich zu zeigen, anstatt sich hinter einer Fassade zu verstecken, die darauf beruht, was die Leute erwarten."

Formel 1 laut Vettel bereit für ersten schwulen Fahrer

Der 34-Jährige, der sich in der Vergangenheit immer wieder für Themen wie Gleichberechtigung und Klimaschutz starkgemacht hat, wünscht sich ein Ende der Diskriminierung im Motorsport. "Wenn du schnell genug bist, solltest du willkommen sein – egal ob du ein Mann, eine Frau oder homosexuell bzw. Teil der LGBTQ+-Community bist."

Ein schwuler Fahrer könne dazu beitragen, "Vorurteile zu beseitigen und unseren Sport in eine bessere Richtung zu lenken", so Vettel. "Ich denke und hoffe also, dass unser Sport für einen solchen Fahrer bereit wäre."

Hungarian Grand Prix - Race - Budapest. Sebastian Vettel (GER) Aston Martin F1 Team on the grid. Hungarian Grand Prix, Sunday 1st August 2021. Budapest, Hungary. FIA Pool Image for Editorial Use Only  ...
Mit Regenbogenshirt protestiert Sebastian Vettel vor dem Rennen in Ungarn 2021 gegen ein dortiges diskriminierendes Gesetz.Bild: James Moy Photography/PA Images / James Moy

In Ländern wie Saudi-Arabien oder Ungarn, in denen queere Menschen diskriminiert werden, keine Rennen mehr auszutragen, ist für Vettel aber der falsche Weg. Dann könne man nämlich überhaupt nichts bewirken. "Wenn wir aber in diesen Rennen fahren und höflich, aber bestimmt für das eintreten, was wichtig ist, können wir eine positive Wirkung erzielen. Werte und Prinzipien können nicht an Grenzen Halt machen."

Pride-Month: Auch andere F1-Teams setzen Zeichen

Weltweit wird im Juni der "Pride Month" gefeiert, um auf die Diskriminierung der LGBTQ+-Community aufmerksam zu machen. In Baku fahren deshalb auch die Teams von Mercedes und Alpine mit in Regenbogenfarben lackierten Fahrzeugteilen.

(nik)

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