Aus dem leise erwarteten Königssturz ist doch erst einmal nichts geworden. Nachdem Charles Leclerc den zurückliegenden Grand Prix von Monaco eindrucksvoll gewinnen konnte und sowohl sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz als auch die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris mit eindrucksvollen Resultaten aufwarteten, wurde bereits sehnsuchtsvoll auf eine Rückkehr der Formel-1-Spannung, einen Niedergang der Dominanz von Red Bull und Max Verstappen geschielt.
Zwei Wochen später lässt sich konstatieren: Pustekuchen. Max Verstappen hat den Großen Preis von Kanada am Sonntag gewonnen und sogar die Freude am Rennsport wiedergefunden. "Das hat richtig viel Spaß gemacht", sagte der dreimalige Weltmeister nach dem Erfolg in Montreal.
Die Konkurrenz hat Verstappen – vorerst – auf Distanz halten können. Dank seines 60. Karrieresiegs führt er in der Gesamtwertung nun wieder komfortabler mit 56 Punkten vor Leclerc.
Vor zwei Wochen, im Fürstentum, nörgelte Verstappen noch, dass es "sehr langweilig" gewesen sei. Diesmal fiel sein Urteil konträr aus: "Es war ein ziemlich verrücktes Rennen, in dem viel passiert ist", sagte der 26-Jährige.
Dazu dürfte auch ein Vorfall zählen, der sich in Runde 32 ereignet hat. Dort hätte Verstappen nämlich um ein Haar ein Murmeltier überfahren, das sich auf die Rennstrecke geschlichen hat. Erst im letzten Moment konnte der Niederländer ausweichen.
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"Er war fast tot", sagte Verstappen auf der Pressekonferenz nach dem Rennen. "Ich fuhr auf die letzte Schikane zu und dachte erst, es sei ein Trümmerteil." Erst als er näher herangefahren ist, habe er mit Schrecken festgestellt, dass es sich um ein Tier handle.
An seine Mitstreiter, den Zweitplatzierten Lando Norris und den Drittplatzierten George Russell gerichtet, sagte er: "Ich weiß nicht, was danach passiert ist. Hat einer von euch ihn getroffen oder seid ihr auch ausgewichen?" Russell bestätigte, dass das Tier daraufhin weggelaufen – und er sogar froh über den Eindringling gewesen sei.
"Ich war ziemlich glücklich, weil ich dich um ein paar Zehntel eingeholt habe", sagte Russell schmunzelnd. Darauf Verstappen: "Ich musste wirklich langsamer werden, weil ich ein bisschen von der trockenen Linie abkam. Letztes Jahr ist schon ein Vogel in mein Auto geflogen, ich wollte echt nicht, dass ein Murmeltier in meinem Auto steckt."
Auch räumte Verstappen ein, dass er nicht gewusst habe, worum es sich bei dem Tier gehandelt hat. Ursprünglich habe er es einen Biber genannt. Dazu sagte Russell lachend: "Wenn du einen Biber getroffen hättest, hättest du Probleme bekommen."