Wenn am Sonntag der Große Preis von Singapur stattfindet, werden die meisten Teams bereits ihre Fahrerpaarung für die kommende Saison verkündet haben. Im Hinblick auf die freien Posten bleibt es bei einigen Rennställen aber weiterhin spannend.
Neben Williams und Alpine gehört auch der US-amerikanische Rennstall Haas zu denen, die sich bislang noch nicht auf ihren zweiten Fahrer festgelegt haben. Laut Informationen der "Bild" könnte es dabei nun zu einem spannenden Zweikampf kommen. Zumindest, welcher Nation der Fahrer angehört, steht aber wohl schon fest.
Für 2023 gesetzt ist bereits der Däne Kevin Magnussen. Kein Wunder. Nach 16 absolvierten Rennen konnte dieser bereits 22 Punkte verbuchen – Mick Schumacher hingegen nur zwölf. Ob Mick trotzdem an den Start gehen darf, ist nun fraglich. Im Gespräch um den noch freien Platz ist auch der Landsmann des 23-jährigen Mick, Nico Hülkenberg.
Hülkenberg ist aktuell lediglich als Reservefahrer des Rennstalls Aston Martin angestellt. Zum Saisonauftakt ersetzte er den an Corona erkrankten Sebastian Vettel beim Großen Preis von Bahrain. Nachdem sein Vertrag bei Renault nach der Formel-1-Weltmeisterschaft 2019 nicht verlängert worden war, heuerte Hülkenberg seitdem ausschließlich als Reservefahrer diverser Teams an.
Sowohl das Management von Mick Schumacher als auch das von Nico Hülkenberg befinden sich aktuell in Gesprächen mit Haas. Wie das Team betonte, hat der Rennstall es bei der Entscheidungsfindung allerdings nicht eilig. Womöglich fällt der Entschluss erst rund um das Rennen in Mexiko Ende Oktober – bis dahin hätte Mick noch Zeit, zu überzeugen.
Der 35-jährige Hülkenberg hält derweil einen traurigen Negativrekord. Er ist der Fahrer mit den meisten Starts, ohne einen Podiumsplatz erreicht zu haben. Aktuell hält er sich in seiner Wahlheimat Monaco fit.
Teamchef Günther Steiner hielt sich bisher jedenfalls bedeckt:
Warum aber soll es ein deutscher Pilot sein?
Ein Grund für das Haas-Team, sich auf einen deutschen Fahrer festgelegt zu haben, könnte der deutsche Sponsor 1&1 sein. Zwecks Marketing hatte man sich bereits zur Vertragseinigung 2021 einen Deutschen im Cockpit gewünscht, wie aus der Netflix-Dokumentation "Drive To Survive" hervorging.
Mit den laufenden Verhandlungen dürfte sich übrigens auch die Hoffnung von Daniel Ricciardo erübrigt haben, beim Haas-Team seine neue Heimat zu finden. Der Australier wird bei McLaren in der kommenden Saison wiederum von seinem Landsmann Oscar Piastri ersetzt.
Zu Beginn der Saison fuhr noch der Oligarchen-Sohn Nikita Masepin an der Seite von Schumacher. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine beendete Haas jedoch umgehend die Zusammenarbeit und trennte sich von seinem Hauptsponsor Urakali, dessen Vorsitzender zu dem Zeitpunkt Masepins Vater war. Magnussen nahm anschließend den frei gewordenen Platz ein.