Ein halbes Jahr lang ließ Team Haas Mick Schumacher zappeln. Doch statt seinen Vertrag zu verlängern, ließ Teamchef Günther Steiner den Vertrag des Deutschen letztendlich auslaufen, besiegelte somit das vorläufige Ende in der Formel 1 für Schumacher. Dafür erntete der Haas-Boss harsche Kritik.
"Das war kein Hinauszögern", wehrte sich Steiner zuletzt gegen die Vorwürfe. Er habe einfach nur das Beste für das Team gewollt und sich daher Zeit genommen. In einem Interview mit "formula1.com" hat Steiner nun erklärt, warum er im kommenden Jahr auf einen 35-Jährigen setzt, anstatt weiter dem 23-jährigen Schumacher zu vertrauen.
"Wir sind das jüngste Team und haben in den letzten zwei Jahren an Momentum verloren", blickt Steiner zurück. Tatsächlich erreichte Team Haas, das erst 2016 in die Formel 1 eingestiegen war, im ersten Schumacher-Jahr seinen Tiefpunkt. Damals, im Jahr 2021, landeten die US-Amerikaner mit null Punkten auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung.
"Also stellte sich die Frage: Wie können wir das Team wieder dahin bringen, wo es 2018 und 2019 war?", erklärt der 57-Jährige seine Gedankengänge.
Ein Faktor, der Haas heruntergezogen hat, sei demnach Mick Schumacher gewesen: "Wissen Sie, Mick hat einen guten Job gemacht", will er nicht zu hart über den 23-Jährigen urteilen. Aber: "Wir mussten ihn tragen. Und manchmal brauchen wir jemanden, der uns trägt."
Das erhofft sich Steiner nun wohl von dem 35-jährigen Nico Hülkenberg. Der bringt immerhin Erfahrung aus 181 Formel 1-Rennen mit.
"Der Markt hat sich zu unseren Gunsten entwickelt", blickt Steiner auf die Hülkenberg-Verpflichtung zurück. "Niemand hat sich [Hülkenberg] geschnappt, also haben wir uns mehr Zeit gelassen, als wir das normalerweise tun würden. Ich denke, das war das beste, was wir tun können."
Mit Hülkenberg und Magnussen hofft Steiner nun wieder "mit den großen Jungs" konkurrieren zu können. Dabei soll auch die weitere Entwicklung des Autos helfen. "Ich hoffe, die anderen [Teams] arbeiten nicht besser als wir. Und hoffen muss ich", gesteht Steiner. Dennoch zeigte er sich "zurückhaltend zuversichtlich, dass wir den nächsten Schritt schaffen werden."