Es gibt in der Formel 1 Menschen, die werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Max Verstappen und Esteban Ocon zum Beispiel, zwischen denen es nach einer Kollision 2018 in Brasilien handgreiflich wurde. Oder Lewis Hamilton und Nico Rosberg: Die Beziehung der einstigen Kart-Freunde gilt seit den Titelkämpfen 2014 bis 2016 als zerrüttet.
Auch die einstigen Teamkollegen Sebastian Vettel und Mark Webber waren lange Zeit große Rivalen. Auf und abseits der Strecke sind zwischen den beiden regelmäßig die Fetzen geflogen. In den vergangenen Jahren haben sich die Wogen aber geglättet: Webber und Vettel konnten zunehmend besser über ihre hitzigen Auseinandersetzungen lachen.
Eine solche Harmonie ist zwischen Ralf Schumacher und Günther Steiner, dem aktuellen Zankpaar der Formel 1, nicht abzusehen. Der Experte und der Teamchef sind sich in der vergangenen Saison immer wieder in die Haare gekommen. Dabei ging es meist um Ralf Schumachers Neffen Mick, der für Haas, das Team von Günther Steiner, gefahren ist.
Angesprochen auf seine Rivalität mit Ralf Schumacher, hat Steiner jetzt erneut gegen den TV-Experten nachgetreten.
Im Interview mit RTL/ntv und sport.de sagt der Südtiroler über Ralf Schumacher: "Die Beziehung besteht nicht mehr und ich brauche auch keine neue. Ich suche mir meine Freunde selbst aus und mit wem ich sprechen will. Da war ich immer so und werde auch so bleiben." Den Wunsch danach, sich mit dem Bruder von Michael Schumacher für ein klärendes Gespräch an einen Tisch zu setzen, verspüre er nicht.
Die Schuld bei dem Zwist sieht der 58-Jährige jedoch nicht bei sich. "Ich habe kein Problem, ich muss meine Arbeit machen. Ich glaube, das Problem liegt eher bei jemandem anders, nicht bei mir. Deswegen mache ich mir darüber auch keine Sorgen und muss da auch nicht hingehen", sagt Steiner, der Mick Schumacher vor Saisonbeginn durch Nico Hülkenberg ersetzt hatte.
Auch dass sich Ralf Schumacher öffentlich mehrfach über den Umgang Steiners mit seinem Neffen beschwert und dabei eingeräumt hatte, dass es ihm dabei darum ging, ein Familienmitglied zu schützen, will Steiner nicht unkommentiert lassen. "Am Ende sind wir alle Profis. Private Sachen sollten da nicht reinkommen", erklärt er und kann sich somit einen Seitenhieb gegen Schumacher nicht verkneifen.
Angesprochen auf das Verhältnis zu seinem früheren Schützling Mick Schumacher, enthüllt Steiner, dass der Kontakt deutlich abgenommen hat. "Er ist in der Boxengasse jetzt am anderen Ende, deswegen sehen wir uns sehr selten", sagt er über den jetzigen Testfahrer des Mercedes-Teams.
Der vor allem in Deutschland viel thematisierte Bruch zwischen ihm und Mick Schumacher, ist für Teamchef Steiner Vergangenheit, wie er betont.