Nach seinem Wechsel zu Ferrari (2015) ging es für Sebastian Vettel nach und nach bergab: In den ersten Jahren gewann der Ex-Weltmeister zwar noch regelmäßig Rennen, in der Gesamtwertung konnte er Lewis Hamilton im Mercedes jedoch nie das Wasser reichen. Bei Aston Martin war Vettel dann komplett vom Spitzenfeld abgemeldet, fuhr hin und wieder noch in die Punkte.
Im Zuge dessen reifte bei Vettel die Überzeugung, dass er den regelmäßigen Wettbewerbsstress nicht mehr braucht. Im Juli kündigte der 35-Jährige seinen Rückzug aus dem Motorsport an. In Zukunft wolle er mehr Zeit mit der Familie verbringen. Seinen Fans stellt sich die Frage, ob Vettel auch dann der Formel 1 müde geworden wäre, wenn er bei Red Bull weiter um Podestplätze konkurriert hätte.
Immerhin hat der Deutsche dort viermal nacheinander die Gesamtwertung gewonnen (2010 bis 2013). Vettel und Red Bull gehören einfach zusammen, findet im Interview mit RTL/ntv auch RB-Boss Helmut Marko. Wie schon gegen Saison-Ende angedeutet, bestätigt der 79-Jährige nun, dass Red Bull für eine Rückkehr von Vettel offen sei.
Der Rennstall wisse, "was ein Sebastian Vettel leisten kann", erklärt Marko. "Wir wissen, wie er arbeitet. Wir wissen, dass er ein aufgeschlossener, intelligenter junger Mann ist", lobt er seinen alten Weggefährten und stellt eine strategische Rolle im Team zur Aussicht.
Allerdings müsse man dem Ex-Weltmeister Zeit geben – auch damit er wie angekündigt erstmal bei seiner Familie sein kann. "Ich glaube, er muss sich zuerst selbst finden und schauen, was er genau will", verrät Marko.
Denn: "Wenn [Vettel] beispielsweise in einer führenden Position managementweise eintreten würde, dann ist das mit genauso viel Aufwand und Reisen verbunden, wie er es zuletzt hatte", weiß der Red-Bull-Boss.
Vettel selbst hatte nach der Verkündung seines Rücktrittes bereits angedeutet, dass er der Formel 1 als Funktionär erhalten bleiben könnte. Nur einen Job will er auf keinen Fall machen: "Ich werde sicher kein Experte werden und rumrennen, um den Jungs im Auto zu sagen, was sie falsch machen", wird Vettel zitiert.