Ein schweres Unwetter über São Paulo hat die Formel 1 gestoppt. Die Qualifikation für den Großen Preis von Brasilien musste am Samstag nach mehrmaligen Verschiebungen abgesagt werden. Zum Teil sturmflutartige Regenfälle und ein Gewitter hatten vor der K.-o.-Ausscheidung eingesetzt, 1:45 Stunden nach dem geplanten Start des Qualifyings traf die Rennleitung die Entscheidung.
"So sehr wir uns alle einen Wettbewerb auf der Strecke wünschen, die Sicherheit von Fahrern, Teammitgliedern, Freiwilligen, Offiziellen und Zuschauern hat für uns oberste Priorität", erklärten die Verantwortlichen. Zum einen seien die Sichtverhältnisse mangelhaft, zum anderen stehe auf Teilen der Rennstrecke viel Wasser.
"Wir können das Wetter nicht kontrollieren. Die Bedingungen waren nicht sicher genug", betonte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali eindringlich am Sky-Mikrofon. Plötzlich aber wurde er selbst von etwas ganz anderem überrascht. Oder besser: von jemand ganz anderem.
Denn Lewis Hamilton trat ins Bild, begrüßte den Formel-1-Boss freundlich per Handshake und strahlte ihm ins Gesicht. Was der Brite Domenicali dann aber grinsend vor laufenden Kameras sagte, gefiel diesem womöglich nicht allzu sehr: "Ihr hättet uns rausschicken sollen! Das ist lächerlich, wir sollten rausgehen. Ich möchte fahren!"
Der siebenmalige Weltmeister trug auch direkt einen Vorschlag vor, wie es trotz der widrigen Witterungsbedingungen mit der Sicherheit auf der Strecke klappen könnte. "Wenn ihr uns bessere Regenreifen oder Decken gebt, dann sollten wir hier fahren können", war der siebenmalige Weltmeister überzeugt.
Allzu ernst dürfte Hamilton seine kleine Stichelei in Richtung Domenicali aber nicht gemeint haben, dafür wirkte er in dem Moment dann doch zu gut aufgelegt. "Ich bringe dich jetzt in Verlegenheit", stellte Hamilton dann auch selbst fest, ehe er den Formel-1-Boss herzte und aus dem Bild entschwand.
Durch die kurzfristige Absage des Qualifyings am Samstag muss das komplette Rennwochenende in São Paulo umstrukturiert werden. Die Qualifikationsrunde wurde für die frühen Morgenstunden des Sonntags angesetzt, bereits um 7.30 Uhr Ortszeit, also 11.30 Uhr deutscher Zeit, geht es los.
Weil auch am Sonntagnachmittag wieder schwerer Regen befürchtet wird, wurde zudem auch der Große Preis von Brasilien selbst noch leicht verlegt. Die Verantwortlichen der Formel 1 haben den Grand Prix kurzerhand um anderthalb Stunden auf 12.30 Uhr Ortszeit vorgezogen, nach deutscher Zeit geht es also um 16.30 Uhr los.
"Das wird sicherstellen, dass wir die Chancen maximieren, den Fans einen Tag voller Rennaction zu bieten, und sowohl die FIA als auch die Formel 1 glauben, dass diese Zeitverschiebung notwendig und das Richtige für alle unsere leidenschaftlichen Fans ist", heißt es in einem gemeinsamen Statement.
(mit Material von der dpa)