
Lewis Hamilton wird bei Ferrari vorerst gefeiert.Bild: imago images / Alessandro Bremec
Formel 1
Für viele Fans der Scuderia war es im vergangenen Jahr kaum zu fassen, als die Nachricht kam: Nach mehr als zehn Jahren verlässt F1-Legende Lewis Hamilton Mercedes doch noch einmal und will sich in einem Ferrari probieren.
Hamilton sprach damals von einer "der härtesten Entscheidungen, die ich jemals treffen musste". Kein Wunder, gewann der Rekordweltmeister schließlich sechs seiner insgesamt sieben WM-Titel gemeinsam mit den Silberpfeilen.
Auch bei Ferrari erhofft man sich nun erfolgreichere Zeiten durch das neue Cockpit, liegt der letzte Titel in der Fahrerwertung hier doch schon mehr als 15 Jahre zurück. Doch nicht alle Expert:innen sind von derlei Aussichten bisher überzeugt.
Sky-Experte krisitiert Alter von Lewis Hamilton
Denn trotz aller Erfolge lässt sich mittlerweile nur noch schwer über den Jahrgang von Lewis Hamilton hinweg sehen. Unter den aktuellen Fahrern in der Königsklasse gibt es mit Fernando Alonso nur einen einzigen, der älter ist als der 40-jährige Ex-Mercedes-Star. Ein Großteil der Cockpits liegt in diesem Jahr in den Händen von Männern unter 30.
"Ich denke, dass er mit dem Alter an Biss verloren hat, wie man das eben tut", lautet daher das Urteil von Martin Brundle bei "Sky". Der 65-Jährige saß einst selbst, unter anderem für McLaren, hinterm Steuer und kommentiert das F1-Geschehen heute aus Sicht des Kommentators.
"Glaube ich, dass das Beste von Lewis Hamilton vor oder hinter ihm liegt? Ich denke, es liegt hinter ihm", konstatiert Brundle weiter. Als Beispiele nennt er Fehler im Qualifying, die Hamilton erst im hohen Alter unterliefen.
Grundlegend schlechte Chancen rechnet er dem 40-Jährigen aber nicht aus. "Er wird nicht überfordert sein, einen Ferrari zu fahren, wie es so viele Fahrer waren", erklärt der Experte bei "Sky".
Ferrari braucht einen wichtigen Aspekt für den Titel
Immer wieder habe Hamilton seine Energie bewiesen und auf der Rennstrecke "außergewöhnlichen" Enthusiasmus gezeigt. Auch die erforderliche Geschwindigkeit bringe der Erfolgsfahrer mit.
Ob es 2025 tatsächlich für einen gemeinsamen Titel für Ferrari und Hamilton reichen wird, hängt laut Brundle deswegen stark von einem Faktor ab. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass Lewis Rennen und sogar den Titel mit Ferrari gewinnen kann, wenn Ferrari ein siegfähiges Auto oder ein Auto hat, das die Meisterschaft gewinnt", erklärt er.
Noch ist unklar, wie Hamilton mit dem neuen Wagen der Scuderia harmonieren wird. Seine Installationsrunden absolvierte er zunächst im SF-23 aus der Saison 2023.
Die ersten "richtigen" Testfahrten stehen für den 40-Jährigen dann Ende Februar an. Zumindest vonseiten der Fans hat er dafür schon jetzt großen Rückhalt.
Über die Lautsprecheranlage im Celtic Park in Glasgow ertönt am Mittwochabend "The Celtic Song". Mehr als 57.000 Menschen grölen die Hymne des schottischen Erstligisten, den Blick auf den grünen Rasen gerichtet.