Noch ist Lewis Hamilton weit davon entfernt, ein Rennen für Ferrari zu machen, und trotzdem hat sich die Verpflichtung des siebenmaligen Weltmeisters für den italienischen Rennstall bereits gelohnt.
Nachdem der Wechsel von Lewis Hamilton zur Saison 2025 am Donnerstag vergangener Woche bekannt gegeben wurde, spiegelte sich das auch auf den Finanzmärkten wider. Die Anteilsscheine von Ferrari stiegen bis zum Börsenschluss an der New Yorker Wall Street am Donnerstagabend auf den Höchstwert von 389,45 US-Dollar und lagen damit mehr als zwölf Prozent über dem Kurs vom Vortag.
Doch des einen Freud ist des anderen Leid, und so herrscht bei Mercedes, Hamiltons aktuellem Arbeitgeber, erst einmal Ratlosigkeit. Motorsportchef Toto Wolff ist mit der Herausforderung konfrontiert, einen Nachfolger für den erfolgreichsten Formel-1-Fahrer der Geschichte zu holen.
Wolff betonte dabei vor allem die Bedeutung von Hamiltons Teamkollegen George Russell, er habe "das Potenzial, das Team anzuführen". Bei der Suche nach dem Hamilton-Nachfolger wolle er "niemanden zu keinem Zeitpunkt ausschließen", dafür könnten sich die Dinge zu schnell ändern. "48 Stunden zuvor habe ich auch noch nicht gedacht, dass Lewis 2025 für Ferrari fährt", sagte Wolff am Freitag.
Bereits jetzt werden mehrere Namen im Kontext der Cockpit-Nachfolge bei Mercedes gehandelt, einer davon ist auch Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister hat 2022 seine Formel-1-Karriere beendet – steht aber noch mit Toto Wolff im Austausch, wie der 52-Jährige auf einem Pressetermin erzählte.
"Wir haben gestern kommuniziert", sagte Wolff. "Aber nicht, dass er wieder fährt. Ich glaube, dass Sebastian die Entscheidung getroffen hat, dass er das nicht mehr machen will." Er wolle auch "keinen romantischen Gedanken verfolgen".
Ganz auszuschließen ist eine Rückkehr von Sebastian Vettel allerdings trotzdem nicht. Auch Michael Schumacher ist Zeit seiner Karriere nach mehreren Jahren Pause in die Formel 1 zurückgekehrt – zu Mercedes.
Eine andere, gerade für deutsche Formel-1-Fans charmante Lösung, wäre eine Rückkehr von Mick Schumacher. Der 23-Jährige ist nach seinem Formel-1-Aus bei Haas immer noch Ersatzfahrer bei Mercedes und wird in dieser Rolle regelmäßig von Toto Wolff mit Lob überschüttet.
"Ich glaube, die Chancen für Mick stehen gut und ich denke, dass er die Chance verdient hätte", befand auch dessen Onkel und Sky-Experte Ralf Schumacher. Neben George Russell wäre er einer, mit dem man für die Zukunft planen könne. "Da bin ich ziemlich zuversichtlich, jetzt muss nur noch Toto Wolff der gleichen Meinung sein. Aber bisher habe ich ja nur Positives von ihm über Mick gehört."