Die Unterschiede zwischen dem Männer- und Frauenfußball sind nicht nur in Sachen Professionalisierung und Bezahlung enorm ungleich. Auch was das Verhalten abseits des Platzes angeht, liegen zwischen den Sportler:innen häufig Welten.
Das betrifft nicht nur die Nahbarkeit abseits des Feldes, sondern auch die Fortbewegungsmittel. Fußballerinnen in teuren Luxus-Autos sucht man vergebens.
Auch Nationalspielerin Sophia Kleinherne schwört vor allem auf das Fahrrad, musste damit jedoch zuletzt unschöne Erfahrungen in Frankfurt machen.
Im Youtube-Format "Einfach Fußball" wird die 24-Jährige einen kompletten Tag begleitet. Aufstehen, kurzes Frühstück, Weg zum Training und der freie Nachmittag: In alltäglichen Situation spricht die Verteidigerin über ihr Leben in der Main-Metropole, Eigenheiten beim Training und die Entwicklung des Frauen-Fußballs.
Ihren Weg zum Trainingsplatz bestreitet sie dabei mit dem Fahrrad – jedoch nicht mit ihrem eigenen, Bekannte mussten ihr stattdessen aushelfen. "Mein Fahrrad wurde mir schon zweimal geklaut und ich habe es nicht eingesehen, mir ein neues zu kaufen", erzählt sie mit einem leicht gequälten Lächeln.
Doch das Pech verfolgt Kleinherne, die seit 2018 in Frankfurt spielt, wohl erst seit kurzer Zeit. "Innerhalb von zwei, drei Monaten habe ich mir zwei Fahrräder geholt und die waren beide weg."
Das Vorgehen war dabei immer unterschiedlich. "Einmal war einfach mein Schloss aufgeknackt oder Sattel ab und Räder zerstochen, das ist alles schon passiert in Frankfurt."
Trotz der Fahrrad-Vorfälle hat sich Kleinherne in Frankfurt zu einer Top-Verteidigerin der Liga entwickelt. Bisher stand sie in jedem Spiel in der Startelf und hat einen großen Anteil daran, dass die Frankfurterinnen voll im Kampf um die deutsche Meisterschaft mitmischen.
"Wir stehen gut da, haben ein super Torverhältnis, eine super Platzierung. Es gibt gerade wenig, um das wir uns Gedanken machen sollen. Vor allem, wenn man viel mit auf den Platz nimmt, ist es auch immer eine Hemmung. Daher strahlen wir gerade eine Spielfreude aus und das sieht man auf dem Platz", bewertet sie die Situation.
Mit 32 Toren und lediglich fünf Gegentreffern stellt die Eintracht die beste Offensive und Defensive der Liga. Mit einem Sieg im Heimspiel gegen RB Leipzig am Montag könnten sie die Herbstmeisterschaft feiern.
"Mit Leipzig erwartet uns eine sehr aggressiv spielende Mannschaft, die aber auch mit ihren fußballerischen Qualitäten mitspielen möchte. Sie spielen insgesamt eine gute Saison", warnt jedoch Cheftrainer Niko Arnautis.
Am kommenden Freitag findet zudem noch das erste Rückrundenspiel noch im Jahr 2024 in Jena statt. "Mit zwei Siegen wollen wir unsere bislang sehr gute Hinrunde krönen und gleichzeitig direkt erfolgreich in die Rückrunde starten", sagt Arnautis.