Fans der Frauen-Bundesliga kommen am achten Spieltag voll auf ihre Kosten. Im Tabellenkeller brachte das Duell zwischen Turbine Potsdam und Carl Zeiss Jena Spannung, am anderen Ende des Tableaus wird es noch packender. Wolfsburg und Freiburg liefern sich am Sonntag ein Verfolgerduell, das Highlight folgt dann zum Abschluss am Montagabend.
Dann nämlich empfängt Tabellenführer FC Bayern den zuletzt ärgsten Verfolger, Eintracht Frankfurt. Streng genommen geht die SGE zwar nur noch als drittplatziertes Team in das direkte Duell, da sich Bayer Leverkusen am Freitagabend durch einen 2:1-Auswärtssieg in Köln auf den zweiten Rang geschoben hat. In diesen Spieltag aber sind die Hessinnen als Nummer zwei gegangen.
Kurz vor der Länderspielpause grüßte die Eintracht sogar eine Woche lang von der Tabellenspitze, ehe es gegen Bremen eine überraschende 0:1-Niederlage setzte. "An dem Tag war unsere Leistung nicht gut genug", blickte Torhüterin Stina Johannes im Gespräch mit den vereinseigenen Medien selbstkritisch zurück: "Wir waren nicht effizient, haben nicht schnell genug gespielt und kassieren dann ein Kontertor. Es ist unser Anspruch, solche Spiele zu gewinnen."
Das Selbstbewusstsein jedenfalls scheint bei der deutschen Nationalspielerin, die für das DFB-Team bisher zwei A-Länderspiele absolviert hat, nicht unter dieser Niederlage gegen Bremen gelitten zu haben.
"Es wird Zeit, dass wir mal drei Punkte gegen Bayern reinholen", blickte Johannes lächelnd auf das Topspiel am Montag voraus.
Es war zugleich die einzige vorsichtige Kampfansage, die sie in Richtung des amtierenden Meisters äußerte. Die Bayern seien "Favorit", gestand die DFB-Spielerin ein, belastend sei diese Ausgangslage für sie aber keineswegs: "Es wird auch auf die Tagesform ankommen. Es ist total motivierend, Druck empfinde ich nicht."
Mag die Tagesform noch ein wenig nach Zufall klingen, so betonte Johannes in der Folge aber auch, dass es auch auf andere Faktoren ankommt. Faktoren, auf die sie und ihre Kolleginnen sehr wohl Einfluss nehmen können und wollen:
Als Blaupause könnte etwa das letzte Ligagastspiel in München dienen, im Oktober 2023 holten die Frankfurterinnen bei den Bayern ein 0:0.
"Wir waren schon oft knapp davor, es waren immer sehr enge Spiele", erinnerte sich Johannes an vorherige Duelle mit den Bayern. Sollte der Eintracht am Montag tatsächlich ein Sieg in München gelingen, würden sie die Tabellenspitze zurückerobern. Und die Frauen-Bundesliga hätte den wohl spannendsten Titelkampf seit Jahren.