
Laura Freigang musste sich entscheiden.Bild: IMAGO / Jan Huebner
Frauen-Bundesliga
23.02.2025, 14:3823.02.2025, 14:38
Am Freitagabend lief Laura Freigang im DFB-Trikot auf den grünen Rasen im holländischen Breda, zum ersten Mal im EM-Jahr 2025. Das Auftaktspiel in der Nations League war ein Prestige-Duell zwischen den Nachbarländern, ein Fight auf Augenhöhe, der weder Sieger noch Verlierer hervorbrachte.
Am Ende, nach 90 Spielminuten, plus vier obendrauf, verließen die deutschen Fußballerinnen deshalb etwas ratlos den Platz. Denn so richtig wusste niemand, ob man den DFB-Frauen zum leistungsgerechten 2:2-Unentschieden gratulieren durfte, ebenso wenig Laura Freigang.
"Ein bisschen bitter" ist es schon, wie die Offensivspielerin am ARD-Mikrofon resümierte. "Das zweite Tor war absolut verdient, aber dann haben wir ein bisschen den Faden verloren, leider", sagte Freigang, die von Beginn an spielte, erst in der 64. Minute für Lina Dahlmann in Richtung Seitenaus trabte.
Laura Freigang: Von der Reservistin in die Startelf
Dass der Name von Laura Freigang in der Startelf auftauchte, kam nicht häufig vor. Obwohl sie bei der EM 2022, der WM 2023 und bei den Olympischen Spielen 2024 im Kader stand, verbrachte sie mehr Zeit auf der Bank als auf dem Spielfeld.
Unter dem Vorgänger von Wück, Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch, ließen die Einsatzzeiten von Freigang zu Wünschen übrig. Selten bekam sie überhaupt die Gelegenheit, auf Torejagd zu gehen. Obwohl sie im Verein unter Beweis stellte, dass sie das Zeug dazu hat.
Auf einer DFB-Pressekonferenz wurde Hrubesch auf die Qualitäten von Freigang angesprochen und stellte ihr ein Zeugnis aus. Das, naja, fiel ausbaufähig aus. Ihre Effektivität sei eben genau das, ausbaufähig, monierte er: "Wir sind da offen und ehrlich."
Laura Freigang führt Torschützenliste an
Zwischen der Aussage von Hrubesch und Freigangs Einsatz gegen die Niederlande liegen nun mehr als neun Monate. In dieser Zeit ist Laura Freigang gewachsen, an sich selbst und an den Erwartungen, die der DFB an sie stellt.
Das zeigt auch ein Blick in die Torschützenliste in der Frauen-Bundesliga, angeführt von besagter Laura Freigang. Mit 12 Toren in 15 Spielen thront die Spielerin mit der Rückennummer zehn an der Spitze.
Laura Freigang ist derzeit unentbehrlich für ihren Klub, die Eintracht aus Frankfurt. Doch wie lange noch?
"Für immer": Laura Freigang bleibt Minimum bis 2027
Schenkt man einem Interview, das kürzlich auf TikTok veröffentlicht wurde, in dem Freigang zu Wort kommt, Glauben, dann vermutlich "für immer".
In dem kurzen Clip bekommt Freigang mehrere Fragen gestellt. Eine lautet: "Wechsel oder für immer SGE". Viel Spielraum einer Frage auszuweichen bleibt nicht, das Format ist darauf ausgelegt eine Entscheidung zu fällen. Genau darum geht's: Entweder, oder.
Für Freigang liegt die Entscheidung auf der Hand. Immerhin hat sie ihren im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert.
Die Spielerin hat ihre Verbundenheit zum Klub nicht nur mit einer Unterschrift auf dem Vertragspapier zum Ausdruck gebracht, sondern auch mit einem Tattoo. In roter Schrift zieren die Zahlen "069" den Oberarm von Freigang. Es ist eine Anlehnung an die Vorwahl von Frankfurt.
"Es ist offensichtlich, wie sehr ich die Stadt und den Verein liebe", wird Freigang in einer Vereinsmitteilung zitiert. "Wir haben noch ganz viel vor hier in Frankfurt und ich möchte unbedingt dabei sein und die Zeit mitprägen. Frankfurt ist einfach zu meiner Stadt geworden, deshalb bleibe ich noch ein bisschen."
Die Fußballerinnen des FC Bayern haben zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft gewonnen. Das wurde gefeiert: mit Bierdusche, schnellen Brillen, aber mit angezogener Handbremse, verrät Giulia Gwinn.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit streckt der Vierte Offizielle die Arme gen Himmel. In seinen Händen eine elektronische Tafel. Auf ihr flimmert eine Zahl: drei. Das Spiel zwischen FC Bayern und SC Freiburg geht in die Nachspielzeit, drei Minuten gibt es obendrauf.