Der VfL Wolfsburg zählt seit Jahren zu den Topadressen im deutschen Frauenfußball. Mit Meistertiteln, DFB-Pokal-Siegen und regelmäßigen Champions-League-Auftritten gehört der Klub zur nationalen und internationalen Spitze. Nun müssen die Wölfinnen jedoch einen Abgang hinnehmen.
Tabea Sellner hat angekündigt, ihre aktive Karriere nach Ende dieser Saison zu beenden. "Für mich fühlt es sich jetzt aber richtig an, meine Karriere zu beenden und somit ein neues Kapitel aufzuschlagen", sagte sie in der Pressemitteilung ihres Vereins.
Sellner, die 2021 von der TSG Hoffenheim kam, war Teil einer erfolgreichen Phase bei den Wolfsburgerinnen und trug mit Toren sowie einem großen Comeback ihren Anteil dazu bei.
Laut "Soccerdonna.de" bestritt sie 68 Pflichtspiele für Wolfsburg und erzielte dabei 32 Tore. 2022 holte sie mit dem VfL das Double aus Meisterschaft und Pokal, es folgten weitere Pokalsiege in den Jahren 2023 und 2024. Für die Nationalmannschaft lief sie 25 Mal auf und erzielte dabei fünf Treffer. Bei der EM 2022 in England stand sie in vier Partien auf dem Platz und wurde mit dem DFB-Team Vize-Europameisterin.
2024 brachte sie ihren Sohn zur Welt und schaffte nach ihrer Schwangerschaft die Rückkehr in den Profisport. Zwar gehörte sie nach der Babypause nicht mehr zur Stammformation, doch allein ihre Rückkehr auf den Platz wurde im Klub und darüber hinaus als starkes Zeichen gesehen.
Diese Tatsache betont sie auch noch einmal in einem Abschiedsinterview auf der Homepage der Wölfinnen: "Inzwischen hört man immer öfter von Spielerinnen, die schwanger sind und zurückkehren. Und genau diese Spielerinnen braucht es, damit Klubs und Verbände sehen, dass es funktioniert und wie. Wir mussten diesen Weg ein Stück weit bereiten, damit es für andere in Zukunft einfacher wird."
Mit dem Vertragsende schlägt sie nun ein neues Kapitel auf. Zuerst wolle sie daher erstmal "ein bisschen reisen und nicht direkt von einem ins nächste Projekt springen". Sie hat außerdem erst vor einem Monat ihre Doktorarbeit abgegeben. Sellner promovierte zum Thema Rehabilitation bei Schlaganfall-Patienten im Bereich Neuropsychologie.
Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, betonte ihren Wert für den Klub. Sie habe "einen sehr wichtigen Anteil an unseren Erfolgen und Titeln" gehabt und sich nach ihrer Pause "beeindruckend schnell in den Spitzensport zurückgearbeitet".