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Dass Yann Sommer ein Weltklasse-Keeper ist, wussten die Bayern wohl schon lange. Zu der Erkenntnis, dass sie den Schweizer Nationaltorwart gern in den eigenen Reihen hätten, kamen die Münchner aber erst nach der schweren Verletzung von Manuel Neuer.
Der Plan: Sommer soll für ein halbes Jahr unterschreiben und den Bayern in der heißen Saison-Phase zu Titeln verhelfen. Nach Saison-Ende – wenn Neuer voraussichtlich wieder zurück ist – kann er dann weiterziehen zu einem Spitzenklub seiner Wahl.
Allerdings hatte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus dem Winter-Transfer eigentlich einen Riegel vorgeschoben: "Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt", verriet Virkus vor einer Woche der "Rheinischen Post". Neuesten Berichten zufolge war die Absage aber nicht so entgültig wie ursprünglich angenommen.
Weil der Vertrag des Keepers schon im Sommer endet, kann mittlerweile jeder Klub direkt mit dem Spieler verhandeln – ohne Erlaubnis seines derzeitigen Arbeitgebers. Dem italienischen Sport-Journalisten Fabrizio Romano zufolge haben Sommer und die Bayern auf diese Art inzwischen eine Einigung erzielt.
Daraufhin sind die ursprünglich gescheiterten Verhandlungen zwischen dem Rekordmeister und der Borussia wohl wieder aufgenommen worden, wie der Schweizer "Blick" berichtet. Demnach wäre Gladbach grundsätzlich auch gewillt, seinen Keeper im Winter ziehen zu lassen. Allerdings fordern die Fohlen eine Ablöse von acht bis zehn Millionen Euro, der FC Bayern habe bisher lediglich die Hälfte geboten.
Das Geld soll auf Gladbacher Seite wohl direkt reinvestiert werden, um einen Nachfolger für Yann Sommer anzuwerben. Zuletzt hieß es, Sommers Back-Up bei der Schweizer Nationalmannschaft Jonas Omlin (Montpellier) sei ein Kandidat in Gladbach.
Während Sommer nur für ein halbes Jahr beim Rekordmeister unterschreiben soll, beschäftigen sich die Bayern offenbar auch mit der langfristigen Planung auf der Torwart-Position. Unabhängig davon, ob Manuel Neuer im Sommer in Topform zurückkehrt oder nicht, wird der DFB-Keeper nicht ewig das Bayern-Tor hüten. Immerhin ist Neuer jetzt schon 36 Jahre alt.
Ursprünglich zum Neuer-Nachfolger auserkoren war Alexander Nübel, den die Bayern schon 2020 aus Gelsenkirchen holten. Weil der FCB ihm jedoch keine Einsatzzeiten garantieren konnte, ist er inzwischen zur AS Monaco verliehen worden. Bis zuletzt hofften die Bayern-Bosse, dass Nübel eines Tages Neuer beerben werden. Der gescheiterte Rückhol-Versuch nach Neuers Verletzung könnte die Münchner jedoch zum Umdenken gezwungen haben.
Wie der "Kicker" berichtet, beobachtet der FC Bayern inzwischen den 25-jährigen BVB-Keeper Gregor Kobel. Der Schweizer lieferte zuletzt Topleistungen ab – in der "Rangliste des Deutschen Fußballs" landete er im Winter unter den Torhütern auf Platz 1, noch vor seinem Landsmann Yann Sommer.
Laut "Kicker" hat der FC Bayern auch schon Kontakt zum Kobel-Management aufgenommen, dabei läuft dessen Vertrag in Dortmund noch bis 2026. Allerdings kann sich der Rekordmeister mit einer Verpflichtung Zeit lassen, Neuers Vertrag läuft ja noch bis 2024.
