Bei der Werkself von Xabi Alonso hat es nicht für den Einzug ins Finale der Europa League gereicht.Bild: imago / osnapix
Fußball International
Mit einem 0:0 vor eigenem Publikum ist Bayer Leverkusen am Donnerstag aus der Europa League ausgeschieden. Im Finale steht die AS Rom, die das Hinspiel mit 1:0 für sich entschieden hatte. Gegner im Finale in Budapest ist nun der FC Sevilla. Leverkusen verpasste damit die historische Chance, ein Jahr nach dem Europa-League-Sieg von Eintracht Frankfurt den Pokal erneut nach Deutschland zu holen.
Beim Fußball-Bundesligisten war anschließend nicht nur Enttäuschung über das verpasste Finale an der Tagesordnung, sondern auch viel Wut. Denn der italienische Verein glänzte vor allem durch Zeitspiel.
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Für Leverkusen-Fans und auch neutrale Zuschauer:innen wirkte der Auftritt wie eine Farce. "Das, was die Roma heute bietet, ist im Bereich des Regelwerks vielleicht clever, aber im Sinne des Fußballsports und des Fairplay ist es verachtenswert", kommentierte ein Twitter-User nach dem Spiel. "Das hat doch mit Fußball nichts zu tun", schrieb ein anderer.
Fußball-Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld konnte sich eine Portion Ironie nicht verkneifen: "War das wieder Werbung für den italienischen Fußball heute. So viel geile Momente kann Napoli fußballerisch gar nicht schaffen, wie die anderen mit dem Arsch wieder einreißen." Und die Kolleg:innen von "Fums" schrieben: "AS Rom ist die erste Mannschaft, bei der neben der 'Laufleistung' auch eine Statistik mit 'Liegezeit' sinnvoll wäre."
Während die Werkself von Anfang an versuchte, Druck aufzubauen, konzentrierte sich die Mannschaft von Trainer José Mourinho wie schon im Hinspiel vor allem auf die Defensive. Vor allem in der zweiten Halbzeit fanden die Leverkusener nahezu keine Lücken in der gegnerischen Abwehr.
Torhüter Hradecky: Spiel von AS Rom eine "Schande"
Während die Verteidigung natürlich ein legitimes Mittel ist, zog der italienische Verein den Zorn wegen unzähliger Spielunterbrechungen auf sich, Torwart Lukas Hradecky fand dafür besonders klare Worte: Das Zeitspiel in Rom sei "eine Schande" gewesen.
"Der Schiri hat sich verarschen lassen."
Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes
Auch Schiedsrichter Slavko Vincic wird nun von Fans und Mannschaft scharf kritisiert. "Der Schiri hat sich verarschen lassen. Jeder Fan, der hier war, wünscht jetzt Sevilla fürs Finale alles Gute. Es ist bitter, dass diese Art und Weise zum Erfolg geführt hat", kommentierte Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes am Abend.
Auch die acht Minuten Nachspielzeit sorgten nicht nur beim Publikum für Gegenwind. "Bei der Weltmeisterschaft wären es 20 Minuten gewesen, ganz sicher", sagte etwa Fußball-Legende Lothar Matthäus im Nachhinein.
"Wir haben es nicht verdient, gegen solch eine Mannschaft auszuscheiden, die mit Fußball nichts zu tun hat", bedauerte auch Leverkusen-Spieler Nadiem Amiri, der in der Nachspielzeit eingewechselt wurde.
Insgesamt boten sich für die Werkself jedoch auch wenige Torchancen. Versuche von Kerem Demirbay und Moussa Diaby in der Anfangsphase gingen knapp am Tor vorbei. Demirbay zeigte sich fair und gratulierte nach dem Spiel den Römern, konnte sich einen Seitenhieb aber nicht verkneifen: "Sie haben es am Ende sehr ekelhaft gemacht."
Im April 2023 musste Sandro Schwarz bei Hertha BSC seinen Hut nehmen, ein Jahr später mischt er als Trainer der New York Red Bulls die US-amerikanische MLS auf. Nach neun Spieltagen steht seine Mannschaft auf dem zweiten Platz der Eastern Conference. Mit watson hat der Coach über seinen Wechsel in die USA, den Austausch zwischen den RB-Klubs und Kay Bernstein gesprochen.
